Beliebte Motive für Filmemacher: In Hamburg sind es der Hafen und die Reeperbahn, in Schleswig-Holstein die Inseln und alten Herrenhäuser.

Hamburg. Für die Verfilmung von John Le Carrés Spionage-Bestseller „Marionetten“ fällt in wenigen Wochen die erste Klappe in Hamburg. Regisseur Anton Corbijn („Control“) werde mit der Umsetzung der Geschichte (Originaltitel: „A Most Wanted Man“), die auf die Hamburger Terrorzelle der Anschläge vom 11. September 2001 anspielt, im September in der Hansestadt beginnen, berichtete die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, die am Wochenende ein Jubiläum feierte. Seit 20 Jahren kümmert sich die Film Commission, die sich früher Location Büro nannte, um die Erschließung und Vermarktung des Drehortes Hamburg.

„Wir freuen uns in unserem Jubiläumsjahr besonders auf die anstehende Produktion „A Most Wanted Man„“, erklärte Alexandra Luetkens, die die Hamburger Film Commission seit 2001 zusammen mit Christiane Scholz leitet, in einer Mitteilung. Die Film Commission helfe bei der Motivsuche oder am Drehort selbst, etwa wenn es Probleme zwischen Motivgebern und -nehmern gibt. Seit mehr als zehn Jahren hat auch Schleswig-Holstein eine solche Einrichtung, seit fünf Jahren arbeiten beide unter einem Dach – mit Büros in der Hansestadt und in Kiel.

Für rund 120 Produktionen in Hamburg und Umgebung ist die Film Commission nach eigenen Angaben in jedem Jahr Ansprechpartner. Zu ihren Angeboten gehört eine Location Guide, ein Praktikantenpool sowie der Production Guide mit über 2000 Adressen aus der Film- und Fernsehbranche. „Als besonders beliebte Motive haben sich in Hamburg sehr schnell der Hafen und die Reeperbahn heraus kristallisiert“, berichtete Scholz. „In Schleswig-Holstein finden vor allem alte Herrenhäuser, Inseln und die einzigartige Landschaft großes Interesse.“

Zu den bekanntesten Produktionen, die auf diesem Wege in und um Hamburg in den vergangenen Jahren entstanden, zählen „Schtonk!“ (1992), „James Bond – Der Morgen stirbt nie“ (1997), „Kick It Like Beckham“ (2001) und „Soul Kitchen“ (2009).

Mit den Stars eines ihrer betreuten Filme begingen sie am Sonnabend gemeinsam das Jubiläum. „Bandits“-Regisseurin Katja von Garnier kam nach Angaben der Filmförderung mit ihren Darstellerinnen Katja Riemann, Jasmin Tabatabei und Nioclette Krebitz zu einer Vorführung ihres einstigen Kinoerfolgs über vier Frauen, die im Gefängnis eine Band gründen. Beim Zeise Open Air feierten sie 15 Jahre „Bandits“ – und 20 Jahre Film Commission.

Gesellschafter der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein sind die Hansestadt sowie das Land Schleswig-Holstein. Ihr stehen jährlich rund 11,5 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung. (dpa)