Gekürt werden seit 1971 Begriffe, die die öffentliche Diskussion in dem jeweiligen Jahr besonders prägten. 2011 ist es das Wort “Stresstest“.

Wiesbaden. „Stresstest“ ist das Wort des Jahres 2011. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt. Auf den Plätzen eins bis zehn landeten folgende Wörter:

1. Stresstest

2. hebeln

3. Arabellion

4. Merkozy

5. Fukushima

6. Burnout

7. guttenbergen

8. Killersprossen

9. Ab jetzt wird geliefert!

10. Wir sind die 99 %

+++"Wutbürger" ist das Wort des Jahres 2010+++

Das Wort des Jahres wird seit 1971 gekürt

Die Gesellschaft für deutsche Sprache mit Sitz in Wiesbaden veröffentlichte 1971 zum ersten Mal ein Wort des Jahres. Ausgewählt werden seither Wörter und Ausdrücke, die die öffentliche Diskussion in einem Jahr besonders prägten, für wichtige Themen stehen oder aus anderen Gründen als charakteristisch für das jeweilige Jahr gelten.

Da die Wahl in den 1970er Jahren gelegentlich ausfiel, wurde in diesem Jahr zum 35. Mal das Wort des Jahres ausgezeichnet. Für die Vorauswahl der Favoriten werden Medienberichte ausgewertet, zudem können Vorschläge eingereicht werden. Die Wörter sollen Zeitzeugnisse sein, mit ihnen ist explizit keinerlei Wertung oder Empfehlung verbunden.

Entscheidend ist zudem nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr dessen Bedeutung und Popularität: Die Wahl wird im Dezember getroffen und soll nach Angaben des Vereins einen sprachlichen Jahresrückblick darstellen.

Die Fachjury setzte sich aus dem Hauptvorstand der Gesellschaft für deutsche Sprache und den wissenschaftlichen Mitarbeitern zusammen.

Im Januar werden von der Frankfurter Goethe-Universität zudem die Unwörter des Jahres vorstellt, der Jury gehören auch Mitarbeiter der Gesellschaft für deutsche Sprache an.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, die Sprachentwicklung kritisch zu beobachten und auf Grundlage wissenschaftlicher Forschung Empfehlungen für den allgemeinen Sprachgebrauch zu geben.

Gefördert wird die GfdS vom Kulturstaatsminister und der Kultusministerkonferenz.

Die bisherigen Wörter des Jahres

Die Wahl zum Wort des Jahres hat eine jahrzehntelange Tradition. Die Gesellschaft für deutsche Sprache zeichnet damit Begriffe aus, die die öffentliche Diskussion des jeweiligen Jahres besonders bestimmt haben. Zum Wort des Jahres wurde jeweils ausgewählt:

2011: Stresstest

2010: Wutbürger

2009: Abwrackprämie

2008: Finanzkrise

2007: Klimakatastrophe

2006: Fanmeile

2005: Bundeskanzlerin

2004: Hartz IV

2003: Das alte Europa

2002: Teuro

2001: Der 11. September

2000: Schwarzgeldaffäre

1999: Millennium

1998: Rot-Grün

1997: Reformstau

1996: Sparpaket

1995: Multimedia

1994: Superwahljahr

1993: Sozialabbau

1992: Politikverdrossenheit

1991: Besserwessi

1990: Die neuen Bundesländer

1989: Reisefreiheit

1988: Gesundheitsreform

1987: Aids, Kondom

1986: Tschernobyl

1985: Glykol

1984: Umweltauto

1983: Heißer Herbst

1982: Ellenbogengesellschaft

1981: Nulllösung

1980: Rasterfahndung

1979: Holocaust

1978: Konspirative Wohnung

1977: Szene

1971: Aufmüpfig

(dapd)