Die Ehefrau und Anwälte des chinesischen Künstlers wehren sich gegen den Vorwurf, Regierungskritiker Ai Weiwei habe Steuern hinterzogen.

Peking. Die Ehefrau und der Anwalt von Ai Weiwei sind am Donnerstag in einer Anhörung gegen den Vorwurf der Steuerhinterziehung gegen das Unternehmen des chinesischen Künstlers und Regierungskritikers vorgegangen. Die Designfirma Beijing Fake Cultural Development soll 1,85 Millionen Dollar (1,3 Millionen Euro) an Steuern und Bußgeldern zahlen. Vor der geschlossenen Anhörung sagte die Ehefrau von Ai Weiwei und rechtliche Vertreterin seines Unternehmens, Lu Qing, sie verlange die bei der Verhaftung ihres Mannes beschlagnahmten Unterlagen zurück, um sich auf ein mögliches Hauptverfahren vorbereiten zu können. „Wir haben kein Material. Das ist nicht fair“, sagte Lu.

Ai war am 3. April unter dem Vorwurf der Steuerhinterziehung festgenommen und am 22. Juni überraschend freigelassen worden. Ais Familie wies die Vorwürfe zurück und Aktivisten erklärten, die Anschuldigungen seien lediglich ein Vorwand, um den prominenten Dissidenten zum Schweigen zu bringen.

Die chinesischen Behörden erklärten unterdessen, es werde noch mindestens für ein weiteres Jahr gegen Ai ermittelt und er könne jederzeit erneut verhört werden. (dapd)