Promis wie Andrea Sawatzki schwingen bei RTL zum vierten Mal die Hüfte. Sylvie van der Vaart moderiert, Regina Halmich ist bereits ausgeschieden.
Köln. Liliana Matthäus tanzt sich ihren Frust von der Seele. Der langsame Walzer mit Partner Massimo macht die RTL-Juroren reihenweise schwach. „Du hast das Potenzial, eine gute Tänzerin zu sein“, urteilt Motsi Mabuse am Mittwochabend beim Start der vierten Staffel von „Let's Dance“. Ihr Kollege Roman Frieling sagt: „Sie sind heute die gefühlvollste Tänzerin.“ Lilianas theatralischer Auftritt zu „You raise me up“ („Du ziehst mich hoch“) ist das Highlight der ersten Runde der Promi-Tanzshow.
Schon im Vorspann stellt Liliana klar: „Man kennt mich aus diversen Tragödien in Bezug auf Lothar Matthäus.“ Mit ihrer gescheiterten Ehe werde sie immer wieder aufgezogen. Die Presse drücke ihr den Stempel einer „Tussi“ auf. Aus dieser Ecke will Liliana nun heraus.
Profitänzer Massimo hebt sie mehrmals demonstrativ in die Höhe. Ihre Schritte passen zum Rhythmus. Dem Laien bleiben die Patzer verborgen. Ihre Kontrahenten, darunter Schlagersängerin Kristina Bach, Stabhochspringer Tim Lobinger und Schauspielerin Andrea Sawatzki, geraten in Vergessenheit. Und Ex-Boxerin Regina Halmich fliegt in der ersten Runde raus.
Abseits der Ehrenrettung des 23-jährigen Models bleibt die Spannung bei der TV-Tanzdarbietung mit Moderatorin Sylvie van der Vaart aber aus. Für eine Live-Sendung wirkt die Show zu programmiert und wenig spontan. Ein Paar nach dem anderen läuft herein, Juroren geben ihr Urteil und dann wird um die Zuschauergunst gebuhlt. Zehn Tanzpaare, vier Juroren und zwei Moderatoren – das sind einige Personen zu viel. Die Kommentare aus der Jury doppeln und überschneiden sich.
Die Auftaktsendung liegt bei den werberelevanten Zuschauern etwa auf dem Niveau der dritten Staffel. 2,53 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren bringen RTL einen Marktanteil von 19,7 Prozent. Insgesamt sind durchschnittlich 5,33 Millionen Zuschauer dabei (16,7 Prozent).
Juror Joachim Llambi sticht aus der Masse hervor. Zum einen gibt der Mann im feinen Smoking immer demonstrativ die niedrigste Punktzahl. Zum anderen hat seine Kritik auch Inhalt. Seine Kommentare können bisweilen lustig sein. Den durchtrainierten Tim Lobinger bezeichnet er als „Kleiderschrank“ und gibt ihm nur zwei Punkte. „Man muss nicht Konfektionsgröße 34 haben, um sich gut bewegen zu können“, sagt er dagegen zur kräftigen Maite Kelly von der Kelly Family.
Im Gegensatz zu anderen Shows gehen die Sprüche nicht unter die Gürtellinie. „Let's Dance“ ist ein Gegenstück zu vergleichbaren Formaten, in denen B-Prominente vor der Kamera bewusst durch den Dreck gezogen und junge Menschen öffentlich verhöhnt werden. In drei Monaten wird der „Dancing Star 2011“ gekürt.