An dem Drama “King's Speech“ führte kein Weg vorbei. Colin Firth und Natalie Portman bekamen die begehrte Trophäe als beste Hauptdarsteller.
Hollywood. Es war die Nacht der 83. Verleihung der Academy Awards in Los Angeles - und am Ende war es vor allem die Nacht von Schauspieler Colin Firth und dem britischen Historiendrama "The King's Speech“. Vier Oscars räumte der Film über das Stotter-Problem des englischen Königs George VI. ab und wurde von der amerikanischen Filmkunst-Akademie am Sonntagabend (Ortszeit) in Hollywood zur besten Produktion des Jahres gekürt. Er setzte sich unter anderem gegen Joel und Ethan Coens Western "True Grit", Darren Aronofskys Ballet-Thriller "Black Swan" und David Finchers Facebook-Drama "The Social Network" durch. Für den Hauptdarsteller Colin Firth gab es erwartungsgemäß den Schauspiel-Oscar, Regisseur Tom Hooper erhielt den Regie-Preis. Außerdem wurde die sensibel erzählte Geschichte für das beste Original-Drehbuch ausgezeichnet.
Der Oscar für die beste Hauptdarstellerin ging an die ebenfalls favorisierte Natalie Portman als wahnsinnig werdende Tänzerin in "The Black Swan“, die bei ihrer Dankesrede auf der Bühne im Kodak Theatre den Tränen nah war. Portman setzte sich gegen Jennifer Lawrence ("Winter's Bone"), Annette Bening ("The Kids Are All Right"), Michelle Williams ("Blue Valentine") und Nicole Kidman ("Rabbit Hole") durch. Damit hat sich auch das schielende Opossum Heidi aus dem Leipziger Zoo als Oscar-Orakel einen Preis verdient: Die Beutelratte tippte für einen amerikanischen TV-Sender beide Hauptdarsteller korrekt.
Beste Nebendarsteller wurden Melissa Leo und Christian Bale, die beide in dem Boxer-Drama "The Fighter“ spielen. Der Thriller "Inception“ wurde mit insgesamt vier Oscars ausgezeichnet (u.a. "Beste Kamera", "beste Spezialeffekte"), für den Facebook-Film "The Social Network“ gab es drei Preise (u.a. "bester Schnitt", "bestes adaptiertes Drehbuch".) Moderiert wurde die weltweit im Fernsehen übertragene Gala von den Schauspielern Anne Hathaway und James Franco: Sie führten locker und fröhlich durch die Zeremonie. Die in Nebenkategorien nominierten deutschen Oscar-Kandidaten gingen in diesem Jahr leer aus. Der in Frankfurt geborene Komponist Hans Zimmer war mit seiner Musik zu "Inception“ ins Rennen gegangen. Auch die Trickfilmer Jakob Schuh und Max Lang gingen leer aus. Die Filmemacher aus Ludwigsburg in Baden-Württemberg waren mit ihrem Werk "Der Grüffelo“ in der Kategorie bester animierter Kurzfilm nominiert. Für die besten Spezialeffekte wurden die Computer-Spezialisten von "Inception“ ausgezeichnet – und nicht der Deutsche Stephan Trojanski, der an Clint Eastwoods Drama "Hereafter“ beteiligt war. Im vergangenen Jahr ging der Preis für den besten Film an das Irak-Kriegsdrama "Tödliches Kommando – The Hurt Locker“. (dpa)