Der Thriller „The Tourist“ des deutschen Oscar-Preisträgers Florian Henckel von Donnersmarck wurde in mehreren Kategorien nominiert..
Los Angeles. Der romantische Thriller „The Tourist“ des deutschen Oscar-Preisträgers Florian Henckel von Donnersmarck geht mit drei Nominierungen in das Rennen um die Golden Globes 2011. Auch der deutsche Komponist Hans Zimmer hat Gewinnchancen. Der gebürtige Frankfurter könnte den begehrten Hollywoodpreis bei der Verleihung am 16. Januar für die Vertonung des Films „Inception“ von Regisseur Christopher Nolan entgegennehmen. Die großen Favoriten für die Golden Globes sind die Filme „The King’s Speech“, „The Social Network“ und „The Fighter“. Die Anwärter wurden am Dienstagmorgen (Ortszeit) in Los Angeles von Katie Holmes, Josh Duhamel und Blair Underwood bekanntgegeben.
Nicht in Erfüllung geht der Globe-Traum für die Berlinerin Feo Aladag mit ihrem Ehrenmord-Drama „Die Fremde“. Stattdessen stellte der kleine Verband von Hollywoods Auslandspresse Beiträge aus Italien, Mexiko, Frankreich, Russland und Dänemark auf. Im vergangenen Jahr hatte der deutsche Regisseur Michael Haneke für „Das weiße Band“ die goldene Weltkugel für den besten ausländischen Film mit nach Hause genommen.
„The Tourist“ von Oscar-Preisträger Donnersmark war von den meisten US-Kritikern verrissen worden. Der Verband von Hollywoods Auslandpresse kürte ihn dennoch als Kandidat in der Sparte „Komödie/Musical“. Angelina Jolie und Johnny Depp haben so Aussicht auf einen Preis als beste Komödien-Darsteller. Für Zimmer ist es bereits die neunte Nominierung, die Trophäe gewann er 1995 für „Der König der Löwen“.
Die meisten Chancen auf die nach den Oscars wichtigsten US- Filmtrophäen hat mit sieben Nominierungen das Historiendrama „The King’s Speech“ von Regisseur Tom Hooper. Colin Firth („A Single Man“) glänzt mit der wohl besten Darstellung seiner Karriere als stotternder Royal und Vater der amtierenden britischen Königin Elizabeth II. Geoffrey Rush könnte für seine Nebenrolle als Sprachlehrer von König George VI. ebenfalls einen Globe bekommen. Der Film läuft am 7. Februar in Deutschland an.
David Finchers biografisches Drama „The Social Network“ über die Entstehung des mit Abstand größten und wichtigsten sozialen Netzwerkes, Facebook, erhielt sechs Nennungen, darunter in der Königskategorie Bester Film und für Jesse Eisenberg als möglicherweise besten Schauspieler. Ebenfalls sechs Zuschläge gingen an das Actiondrama „The Fighter“ über zwei Brüder (Mark Wahlberg, Christian Bale) aus Amerikas Arbeitermilieu, die gemeinsam um eine Boxkarriere kämpfen. Auf vier Globes dürfen Darren Aronofskys Psychothriller aus der Ballettszene „Black Swan“ mit einer herausragenden Natalie Portman und Christopher Nolans Science- Fiction-Drama „Inception“ mit Leonardo DiCaprio hoffen.
Unter den Filmkomödien liegt „The Kids Are All Right“ über ein Frauenpaar (Julianne Moore, Annette Bening), deren Kinder sich auf die Suche nach ihrem biologischen Vater machen mit vier Zuschlägen an der Spitze. Je drei Nominierungen konnten „The Tourist“, „Alice im Wunderland“, „Burlesque“ und „RED“ auf sich vereinen. Johnny Depp tritt unter den aussichtsreichen Komödien-Hauptdarstellern mit zwei Nennungen („The Tourist“, „Alice im Wunderland“) gegen Jake Gyllenhaal, Kevin Spacey und Paul Giamatti an. Bei den Dramen haben außer Colin Firth und Jesse Eisenberg auch James Franco, Ryan Gosling und Mark Wahlberg Chancen.
Die nach den Oscars wichtigsten US-Filmtrophäen werden in 25 Film-und Fernsehkategorien ausgehändigt. Der kleine Verband der Auslandspresse vergibt den Preis zum 68. Mal. Die Golden Globes werden am 16. Januar bei einer Gala-Show im Beverly Hilton Hotel vergeben. Der britische Komiker Ricky Gervais steht zum zweiten Mal als Moderator auf der Bühne. Über die Gewinner entscheidet eine Gruppe von 84 internationalen Journalisten, die seit langem in Hollywood arbeiten. Die Trophäen in Form einer Weltkugel gelten als Oscar-Vorbote und werden in 25 Film- und Fernsehkategorien ausgehändigt. (dpa)