Nora Tschirner rettet die Komödie „Zweiohrküken“ von und mit Til Schweiger. Der Film und seine Gags werden wieder ein Millionenpublikum finden.
Berlin. Mehr als 6,3 Millionen Zuschauern können nicht irren. „Keinohrhasen“ war einer der erfolgreichsten deutschen Kinofilme der vergangenen Jahre. In „Zweiohrküken“, der Fortsetzung, setzt Regisseur und Hauptdarsteller Til Schweiger (45) auf die bewährte Mischung. Die besteht aus Dialogen wie aus „Sex and the City“, poppigen Bildern, untermalt von extrem viel Musik. Ohne die wunderbare Nora Tschirner (28), die deutsche Antwort auf Filmheldin Bridget Jones, wäre die Komödie nur halb so launig.
Schweiger und seine Co-Autorin Anika Decker haben wieder das Drehbuch geschrieben. Viele Dialoge sitzen. Vorbild sind eindeutig angloamerikanische Komödien mit Ben Stiller oder Hugh Grant. Die gibt es in Deutschland in gelungener Form nicht so oft. Vorab zeigte Schweiger seinen Film nur ausgewählten Kreisen, was unverständlich ist. Auch „Zweiohrküken“ wird ein Millionenpublikum finden, das sich über die vielen Gags freuen wird.
Meckern könnte man über die Länge des Films (124 Minuten) und das etwas holpernde Ende – oder dass Schweiger als Frau verkleidet nicht ganz so spektakulär aussieht wie Dustin Hoffman in „Tootsie“. Die Fortsetzung folgt vermutlich: „Wir werden versuchen, einen dritten Teil zu machen“, sagt Schweiger.
In „Keinohrhasen“ haben sich Klatschreporter Ludo (Schweiger) und Kindergärtnerin Anna (Tschirner) gekriegt. Der zweite Teil dreht sich um Ex-Freunde, Pärchenstress und Eifersucht. Es geht um Leergut, die richtigen Schuhe, Körbchen- und Genitalgrößen oder ob die Brüste der Ex-Freundin echt sind. Ein typischer Gag lautet etwa so: „Von neuen Schuhen krieg' ich immer Blasen.“ – „Echt? Bei mir ist es immer umgekehrt.“
Manchmal wartet die Komödie mit Toiletten-Humor auf: Matthias Schweighöfer kämpft als trotteliger Moritz mit einer kaputten Klospülung. Diese Szene haben sich Fans ausgedacht, die im Internet peinliche Pärchen-Erlebnisse einreichen durften. Auch Intimrasur und Achselhaare sind ein Thema. Tschirner bekommt in der Anfangsszene Angelina-Jolie-Brüste verpasst, Schweiger hadert mit dem Alter und benutzt einen Abdeckstift.
Den Part des schleimigen Ex-Freundes (mit Riesenpenis) hat Ken Duken. Heiner Lauterbach darf einen betrunkenen Lustgreis spielen, Uwe Ochsenknecht gibt Flirt-Tipps. Wladimir Klitschko und Yvonne Catterfeld sitzen im Film als Promi-Pärchen bei Johannes B. Kerner auf dem Sofa. Die Musik liefern DJ Paul van Dyk und die Band One Republic.
Der Titel stammt wieder von einem Stofftier: In einer Szene führt Ludo der kleinen Cheyenne Blue (Schweigers Tochter Emma Tiger) ein selbstgenähtes Küken mit zwei Ohren vor. Schweigers Familie kommt auch noch an anderer Stelle von „Zweiohrküken“ vor. „I love you guys“ („Ich lieb' euch, Leute“), schreibt Schweiger im Abspann von „Zweiohrküken“ an seine Frau Dana und seine Kinder, die von ihm getrennt in Hamburg leben.
"Zweiohrküken" läuft am 3. Dezember offiziell in den deutschen Kinos an.