Es ist sein vorerst letztes Konzert: 30.000 Fans pilgern heute zu Peter Fox nach Bahrenfeld. Es gibt noch Restkarten und eine Aftershow-Party!

Hamburg. Den Olymp des deutschen Funk teilen sich derzeit wohl zwei Musiker, der Hamburger Jan Delay und der Berliner Peter Fox. Delay will im kommenden Jahr die Color-Line-Arena füllen, was ihm auch gelingen dürfte. Fox hat schon die Große Freiheit und die Alsterdorfer Sporthalle ausverkauft. Und heute spielt er vor 30.000 Fans in der Trab-Arena Bahrenfeld (19 Uhr, Luruper Chaussee 30). Und vielleicht steigt er wieder mit der beliebten "Lok auf 2 Beinen" ein: "Ich renn bergauf, rolle bergab, durch die Pampa, durch die Stadt."

Mit seinem Debüt "Stadtaffe" hat der Groove-Master, zuvor als einer der drei Sänger der Berliner Dancehall-Formation Seeed unterwegs, im Handstreich die Pool-Position der deutschen Charts eingenommen und unzählige Trophäen abgeräumt. Jüngst kam noch der deutsche Musikautorenpreis der Gema hinzu, den Fox gemeinsam mit Judith Holofernes von Wir sind Helden entgegennahm. Beide haben den Popkursus der Hamburger Musikhochschule besucht. Pierre Baigorry, wie Fox bürgerlich heißt, trifft mit seinen subtil-lässigen Versen wie "In einer Stadt voller Affen bin ich der King, weil ich mit schiefer Grimasse für die Massen sing" anscheinend zielgenau den Nerv einer erwachsen gewordenen Hip-Hop-Nation, die dieses Genre längst in der Mitte des Mainstream begrüßt.

In Interviews räumte Fox ein, gelegentlich umständlichen Schwachsinn gereimt zu haben, der "nicht bombte". Außerdem kokettiert er weiter damit, eigentlich kein überragender Sänger zu sein. Doch seine erste Stimmen-Wahl, Cee-Lo Green, noch auf der Seeed-Single "Aufstehn!" zu hören, war als seine Hälfte der immens erfolgreichen Gnarls Barkley nicht mehr zu sprechen. Also musste Fox selbst ran. Als ehemaliger "Typ mit dem Waldhorn" im Schönower Posaunenchor konnte er auf eine exzellente Basis für sein Musikerleben zurückgreifen. Mit "Stadtaffe" sticht er in vielerlei Hinsicht aus dem deutschen Platteneinerlei heraus. Dank unverfrorener Texten und einer dezenten Instrumentierung, für die Fox Musiker des Babelsberger Filmorchesters einspannte.

Inzwischen ist es ihm mit all dem Ruhm in seinem Kreuzberger Kiez ein wenig zu ungemütlich geworden. Nicht einmal eine Arztpraxis könne er unerkannt betreten, klagt der Sänger. Doch die Gerüchte, dass Fox solo nie wieder auftreten wolle, sind erst mal vom Tisch. Zunächst will er künftig wieder mit seinen Mannen von Seeed eine Bühne teilen. Nichts dagegen. Aber bitte erst nach dem Konzert in der nordischen Pampa.

Für das um 19 Uhr beginnende Finale in Hamburg gibt es noch ein paar Restkarten zu 44 Euro an der Abendkasse. Und nach dem Auftritt wird noch weitergefeiert bei der offiziellen Peter Fox Aftershow-Party im Waagenbau (Max-Brauer-Allee 204, 23 Uhr). Peters Kumpels vom Seeed-Soundsystem - DJ Illvibe, Luke4000 und Based - sowie Alex legen Dancehall, Reggae, Hip-Hop und Partybeats auf. Der Klub hat Fieber, schwitzt und klebt. Der Eintritt kostet 10 Euro.