Bestens in Form war jedenfalls Bandleader James Last, kürzlich 80 geworden, der sich von seiner Lady für den ersten Teil vor der Pause einen weißen Anzug herauslegen ließ und seine Bigband inklusive Streichern mit lässiger, aber eiserner Hand dirigierte.
Hamburg. Steil ist er, der Oberrang der Color-Line-Arena, in den wir uns am Sonntag beim Konzert von James Last mit unseren Innenraumkarten zwecks besserer Übersicht (und Akustik-Tests auf den "billigen Plätzen") geschmuggelt haben. Für ein älteres Paar war es leider schwindelerregend steil, aber dank kulanter Security durften die beiden mit unseren Karten im Innenraum feiern - "Non Stop Dancing".
Bestens in Form war jedenfalls Bandleader James Last, kürzlich 80 geworden, der sich von seiner Lady für den ersten Teil vor der Pause einen weißen Anzug herauslegen ließ und seine Bigband inklusive Streichern mit lässiger, aber eiserner Hand dirigierte. Der Sound war hoch oben durchaus annehmbar, nur der Bass pumpte stark im Vordergrund - Last als Deutschlands einstigem Pionier am E-Bass sei es ebenso verziehen wie die gezuckerte Überarbeitung von Amy Winehouse ("Rehab") und Beatles ("Yellow Submarine"). Denn steter Wechsel der Stile, von Soundtrack-Dramatik und Walzer, Polka, Samba, Folk und Country zu aktuellen Chartshits aus dem Hause Pink und Christina Aguilera ist für Last das bewährte Mittel zum Zweck: Mit recht überladener aber homogener Klangkulisse drei Stunden eine "Happy Sound"-Party zu feiern: Immer wieder zog eine lange Polonaise, angeführt von tanzwütigen Fans aus Norwegen, um die 6 500 Besucher. Auch wenn manches Stück nach Käsetheke klang - der "Hansi" ist ein steiler Typ.