Die Dokumente aus dem Nachlass des Literaten wurden sechs Wochen nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs gefunden. Sie seien in gutem Zustand.

Köln. Sechs Wochen nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs ist die Nobelpreisurkunde von Heinrich Böll gefunden worden. "Sie befand sich in einem Archivkarton und ist in gutem Zustand", sagte die Archivdirektorin Bettina Schmidt-Czaia der "Kölnischen Rundschau".

Auch weitere Bestände aus dem Archiv des 1985 gestorbenen Schriftstellers hätten geborgen werden können, "ebenfalls relativ gut erhalten". Insgesamt seien bisher 13 Kilometer Archivalien ins Kölner Erstversorgungszentrum - eine Halle zum Sichten und Sortieren - gebracht worden. Dazu kämen weitere vier Kilometer, die unmittelbar nach dem Einsturz aus den Kellern geholt worden seien. "Macht zusammen 17 von insgesamt 30 Kilometern."

Ein großer Teil des Böll-Nachlasses war dem Archiv erst drei Wochen vor dem Einsturz übergeben worden. Dabei ging es unter anderem um persönliche Dokumente wie Fotos, Bilder, Manuskripte und Briefe.

Bölls Sohn Rene bezeichnete den Verlust als "Katastrophe". Die Familie habe die Dokumente im Stadtarchiv "am sichersten Ort überhaupt" geglaubt. Ein anderer Teil des Böll-Nachlasses, der dem Stadtarchiv schon länger gehörte, war zum Glück zu Editionsarbeiten ausgelagert gewesen.