Der gesamte Nachlass des ersten deutschen Bundeskanzlers, Konrad Adenauer (1876-1967), ist unversehrt aus den Trümmern des Kölner Historischen Stadtarchivs geborgen worden. „Das ist eine echte Sensation“, sagte der Leiter des Rheinischen Archivberatungs- und Fortbildungszentrum Brauweiler, Arie Nabrings.

Köln. Der gesamte Nachlass des ersten deutschen Bundeskanzlers, Konrad Adenauer (1876-1967), ist unversehrt aus den Trümmern des Kölner Historischen Stadtarchivs geborgen worden. "Das ist eine echte Sensation", sagte der Leiter des Rheinischen Archivberatungs- und Fortbildungszentrum Brauweiler, Arie Nabrings.

In dem Rheinischen Zentrum soll ein Teil der beschädigten Archivmaterialien aus dem vor zehn Tagen zerstörten Kölner Stadtarchiv aufbewahrt und restauriert werden.

Die erfolgreiche Bergung sei unter anderem den sehr stabilen und großen Kartons zu verdanken, in denen das Stadtarchiv seine Archivalien aufbewahrt habe, sagte Nabrings. In Fachkreisen würden sie die "Kölner Kartons" genannt, weil die meisten anderen Archive kleinere und weniger stabile Kartons zur Aufbewahrung nutzten. "Daraus wird man für zukünftige Archivierungen sicherlich lernen", sagte Nabrings.

In welchem Zustand weitere Dokumente des Archivs befinden, die tief unten in den 28 Meter tiefen Unglückskrater gerutscht sind, können die Experten noch nicht abschätzen. Die Feuerwehr geht davon aus, dass die Bergung an der Unglücksstelle bis zu einem Jahr dauern wird. "Die Archivalien werden vermutlich als feuchter Klumpen geborgen werden", sagte Nabrings. Dennoch sei er Optimist: "Heutzutage können wir mit moderner Technik viel bewirken."