Im Epilog zu Volker Löschs “Marat“-Inszenierung verliest der Chor der (echten) Arbeitslosen 24 Namen der reichsten Hamburger. Entnommen wurden die...

Im Epilog zu Volker Löschs "Marat"-Inszenierung verliest der Chor der (echten) Arbeitslosen 24 Namen der reichsten Hamburger. Entnommen wurden die Namen und Summen dem "Manager Magazin Special 2008". Vier Personen verwahrten sich mit der Androhung einer einstweiligen Verfügung vom 23. Oktober 2008 gegen die Indiskretion: Christian Olearius, Max Warburg, Bernd Kortüm und Albert Büll. Zwei der öffentlich Genannten äußerten gegenüber dem Abendblatt deutliche Kritik.

Naomi Vogel , Witwe und Haupterbin des vor wenigen Wochen verstorbenen Immobilienunternehmers Robert Vogel :"Ich habe erst vor wenigen Wochen meinen Mann zu Grabe getragen und finde es eine absolute Indiskretion, mit solchen Nachrichten auf einer Hamburger Bühne genannt zu werden. Geschmacklos und künstlerisch total schlecht beraten. Was hat so was im Theater zu suchen? Eigentlich muss ich drüber lachen, weil ich es lächerlich finde."

Dr. Michael Otto, Unternehmer, Mäzen : "Ganz unabhängig davon, dass ich seit Jahren ein großer Unterstützer der Hamburger Kulturlandschaft und im Bereich Umweltschutz und Natur bin, finde ich es künstlerisch eine schwache Leistung, das Thema Armut so auf die Bühne zu transportieren. Wegen der Finanzkrise bringen offensichtlich zurzeit viele Menschen einiges durcheinander und überstrapazieren auch das Thema Reichtum gegen Armut. Man sollte bei solchen Diskussionen auch einmal bedenken, dass 20 Prozent aller Steuerzahler 80 Prozent aller Steuern zahlen. Über die vielen Spenden, die gerade in Hamburg im kulturellen Bereich gemacht wurden und noch gemacht werden, wird leider in diesem Falle überhaupt nicht gesprochen. Schade."