Kommentar: Theater und Opernhaus des Jahres

Kaum sind Schauspielhaus-Chef Tom Stromberg und Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher nicht mehr in ihren Hamburger Ämtern, schon wird ihr Engagement, für das sie sich hier auch einige kapitale Beulen geholt haben, in bundesweiten Kritiker-Umfragen mit Lorbeer bekränzt. Das muß nichts heißen für die Zukunft, macht in dieser Hinsicht aber viel her. "Theater des Jahres" und "Opernhaus des Jahres" - zwei Pfunde, mit denen Hamburg als Kulturmetropole, die man doch insbesondere aus der Blickrichtung anderer sein möchte, wuchern kann. Insbesondere in Metzmachers Fall ist die Auszeichnung verdient und hart erarbeitet. Seine programmatische Kärrnerarbeit hat bleibende Folgen hinterlassen. Nicht jede Premiere, nicht jedes Konzert war so gelungen, wie es jetzt im verklärenden Licht des Rückblicks aussehen mag. Doch wäre er nicht so oft mit seinem Dickkopf gegen so manche sprichwörtliche Wand gelaufen, gäbe es dort jetzt keinen Durchbruch in Richtung Elbphilharmonie.