Sie fotografierte Bill Clinton im Weißen Haus, die hochschwangere Demi Moore, Nelson Mandela in Soweto: Ab Sonnabend bis 24. Mai sind rund 200 Werke der amerikanischen Starfotografin Annie Leibovitz bei C/O Berlin im Postfuhramt in Mitte zu sehen. Die Ausstellung „A Photographer's Life 1990 - 2005“ zeigt nicht nur professionelle Aufnahmen der 59-Jährigen, sondern auch Bilder aus ihrem Privatleben.

Berlin. Sie fotografierte Bill Clinton im Weißen Haus, die hochschwangere Demi Moore, Nelson Mandela in Soweto: Ab Sonnabend bis 24. Mai sind rund 200 Werke der amerikanischen Starfotografin Annie Leibovitz bei C/O Berlin im Postfuhramt in Mitte zu sehen. Die Ausstellung "A Photographer's Life 1990 - 2005" zeigt nicht nur professionelle Aufnahmen der 59-Jährigen, sondern auch Bilder aus ihrem Privatleben. Berlin ist die einzige Station der Schau in Deutschland.

Ausgestellt sind sowohl großflächige Landschaftsaufnahmen als auch kleinformatige Schwarz-Weiß-Porträts und teils private Familienfotos. So stehen bewegenden Bildern vom Tod des Vaters Aufnahmen von der Geburt ihrer drei Töchter gegenüber. Zu sehen sind Bilder von gemeinsamen Reisen nach Sarajewo, Venedig, Berlin, Kyoto oder Kairo. Ihren Eltern und der Verwandtschaft sind Sequenzen von Familienfesten und Ausflügen ans Meer gewidmet. Präsentiert werden auch Aufnahmen von ihrer Lebensgefährtin, der vor gut vier Jahren gestorbenen Autorin Susan Sontag.

Aber natürlich sind auch die Porträts von berühmten Persönlichkeiten aus Politik und Showbiz zu sehen: Neben Clinton, Mandela und Moore sind dies unter anderen George W. Bush, Jack Nicholson und William Burroughs. Sie inszenierte auch Patti Smith, Brad Pitt und Nicole Kidman, die in ihren glitzernden Kleidern wie ein Engel im goldenen Licht erscheint. Aber auch Leibovitz' viel beachteten Reportagen und Werbekampagnen für zahlreiche amerikanische Unternehmen werden gezeigt.

"Familienalbum, Werkschau und persönliches Tagebuch" nennt die C/O-Galerie die Ausstellung zurecht. Zu sehen ist eine Chronik der Ereignisse, der offiziellen Aufträge und privaten Geschichten von 15 Jahren. Leibovitz selbst führte rund 100 Journalisten und Fotografen am Freitag bei einer Pressevorbesichtigung durch die Ausstellung.

Leibovitz, die 1949 in Westport, Connecticut geboren wurde, gilt als eine der international wichtigsten und einflussreichsten Porträtfotografinnen. Berühmtheit erlangte sie 1980, als sie John Lennon nackt zusammen mit Yoko Ono auf einem Bett sitzend porträtierte - am Tag seiner Ermordung. Sie arbeitete unter anderem für die Zeitschrift "Vanity Fair", das Musikmagazin "Rolling Stone" und die "Vogue".

Seit über 30 Jahren erscheinen ihre Porträts auf den Titeln zahlreicher Magazine. Leibovitz, die auch viele Bücher veröffentlicht hat, lebt und arbeitet in New York.

Geöffnet ist die vom New Yorker Brooklyn Museum initiierte Ausstellung täglich von 11.00 bis 20.00 Uhr. Der Eintritt kostet zehn, ermäßigt fünf Euro. Am Sonnabend gibt Leibovitz in Berlin in einer Lecture Einblicke in ihre Arbeit, in persönliche Erfahrungen und Ansichten.