Der Hamburger Ex-Bundeskanzler Schmidt erhielt den Mendelssohn-Preis in der Kategorie Gesellschaft. Die Begründung: Mit dem von Schmidt verehrten Komponisten verbinde ihn unter anderem das Wissen um das völkerverbindende Wesen der Musik.

Leipzig / Hamburg. Bei einer Gala in Leipzig sind Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD), Schauspieler Armin Mueller- Stahl und Gewandhauskapellmeister Riccardo Chailly mit dem Mendelssohn-Preis ausgezeichnet worden. Helmut Schmidt sagte seine Teilnahme mit Hinweis auf eine Erkrankung seiner Frau allerdings kurzfristig ab. Einen Tag vor dem 200. Geburtstag des Komponisten wurden die Preisträger im Gewandhaus in den Kategorien Gesellschaftliches Engagement, Bildende Kunst und Musik gewürdigt.

Sandra Maischberger führte durch das Programm, die Schauspielerinnen Geraldine Chaplin und Ornella Muti sowie Pianist Justus Frantz traten als Laudatoren auf, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) übergab die undotierten Ehrenpreise.

Die drei Preisträger haben sich nach Darstellung der Internationalen Felix-Mendelssohn-Stiftung in seinem Sinne um schöpferische Vielfalt, aufgeschlossenes Denken und kosmopolitisches Handeln verdient gemacht. Auch musikalisch stand der Abend ganz im Zeichen Mendelssohns: Das Gewandhausorchester unter Leitung von Riccardo Chailly spielte mit dem Pianisten Lang Lang ausschließlich Werke von Mendelssohn, der Gewandhauskapellmeister in Leipzig gewesen war.

Helmut Schmidt erhielt den Preis in der Kategorie Gesellschaft. Zur Begründung heißt es, der 90 Jahre alte Ex-Bundeskanzler habe sich um Felix Mendelssohn Bartholdy verdient gemacht. Mit dem von Schmidt verehrten Komponisten verbinde ihn unter anderem das Wissen um das völkerverbindende Wesen der Musik.

In der Kategorie Musik wurde Ricardo Chailly (55) ausgezeichnet. Er erhält den Preis für sein Bemühen, das Werk Mendelssohns lebendig zu erhalten. Chailly habe in vielen Konzerten im In- und Ausland seine Leidenschaft für die Musik seines Amtsvorgängers unter Beweis gestellt. So vielfältig wie Mendelssohn Bartholdy

Armin Mueller-Stahl wurde in der Kategorie Bildende Künste ausgezeichnet. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass der 78-Jährige künstlerisch ebenso vielfältig sei wie Mendelssohn Bartholdy. Mueller-Stahl, der Geige studierte, malt auch und hat bereits mehrere Erzählungen und Romane veröffentlicht.