Es ist die Lust an der Provokation, an der Übertreibung, die Oliver Pocher reizt. Wie ein kleines Kind kann er sich über den inszenierten Tabubruch...

Es ist die Lust an der Provokation, an der Übertreibung, die Oliver Pocher reizt. Wie ein kleines Kind kann er sich über den inszenierten Tabubruch freuen. Vielleicht ja sogar über die Aufregung in den öffentlich-rechtlichen Gremien, die seine Auftritte in der ARD-Show "Schmidt & Pocher" immer wieder erzeugen.

Wie jetzt seine kurze Szene als Cruise/Stauffenberg. Pietätlos war dies nicht, Nazisymbole waren fein säuberlich mit der Programm-Eins verdeckt. Aber man konnte darüber nicht lachen. Die paar müden Gags ("Mit dem Ersten sieht man besser" - in Anspielung auf das verlorene Auge des Offiziers) beschädigen nicht das Ansehen des deutschen Widerstandskämpfers - sie beschädigen das Image eines Nachwuchs-Comedians, der es wohl nie zum intelligenten Kabarettisten schaffen wird. So gesehen ist es nicht schade, sollten sich die ARD-Oberen auf eine neue Show für Pocher nicht einigen können.