Beim 1. Halbfinale des ESC haben sich unter anderem die russischen Buranowskije Babuschki und die irischen Jedward-Zwillinge durchgesetzt.
Baku. Glanzvoller Showstart in Baku: Beim Eurovision Song Contest sind die ersten zehn Finalisten gewählt. Acht Teilnehmer schieden im Halbfinale aus, auch Komponist Ralph Siegel. „Unser Star für Baku“, Roman Lob, hat seinen großen Auftritt an diesem Samstag.
Die russischen Omas der Gruppe Buranowskije Babuschki und die hyperaktiven irischen Jedward-Zwillinge haben sich für das Finale des Eurovision Song Contest qualifiziert. Der deutsche Grand-Prix-Veteran Ralph Siegel schaffte es mit seiner Komposition für den Kleinstaat San Marino („The Social Network Song“) nicht ins Finale. Auch Österreich und die Schweiz kamen im ersten Halbfinale am Dienstag nicht unter die besten zehn der 18 Teilnehmer.
Erfolgreicher waren da zusätzlich zu Irland und Russland noch Albanien, Griechenland, Island, Moldau, Rumänien, Ungarn, Zypern und Dänemark mit der Sängerin Soluna Samay, Tochter eines Straßenmusikers aus Stuttgart. Sie alle werden am Samstag im großen ESC-Finale zusammen mit dem deutschen Teilnehmer Roman Lob um die europäische Musikkrone wetteifern.
Für das Finale fest gesetzt sind bereits die großen Eurovisions-Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und Spanien sowie Gastgeber Aserbaidschan. Die restlichen zehn Teilnehmer für das 26er-Finalfeld werden im zweiten Halbfinale am Donnerstag ermittelt.
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Die von der Kölner Firma Brainpool organisierte Show verlief unter beispiellosen Sicherheitsvorkehrungen in der von Deutschen gebauten Crystal Hall. In dem islamisch geprägten Land an der Grenze zum Iran hatten Extremisten, denen die westliche ESC-Partystimmung ein Dorn im Auge ist, zuvor Drohschriften verteilt. Der Iran zog am Montag seinen Botschafter ab. Als Gründe wurden die Westorientierung Aserbaidschans und die Verletzung religiöser Gefühle genannt.
Die Show, die die öl- und gasreiche Südkaukasusrepublik auch zur Eigenwerbung nutzte, verlief glanzvoll in der überdachten Arena, die am Kaspischen Meer dank Leuchtdioden wie ein Juwel glänzt. Zu jedem Teilnehmerland erstrahlte die Halle in den jeweiligen Landesfarben.
Experten geben die Gesamtkosten für den ESC mit 629,8 Millionen Euro an, davon etwa ein Drittel allein für die Arena. Das sei der höchste Betrag, der je für einen Grand Prix ausgegeben wurde, hieß es. Kritiker meinen, dafür sei an anderer Stelle, etwa bei Renten, unbotmäßig gespart worden. Die Führung des Landes spricht hingegen von ESC-Kosten von rund 50 Millionen Euro. Die Arena und andere Infrastrukturobjekte dürften nicht mitgerechnet werden, da sie über den ESC hinaus genutzt würden, betonte ein Regierungsvertreter.
Roman Lob, „Unser Star für Baku“, wird an diesem Mittwoch zusammen mit der Delegation vom deutschen Botschafter, Herbert Quelle, in dessen Residenz in Baku empfangen. Der Diplomat gilt auch als Unterstützer aserbaidschanischer Menschenrechtler, die den ESC als politische Bühne nutzen, um auf Missstände in ihrem Land hinzuweisen.
Die Gewinner des ersten ESC-Halbfinales in Baku
– Albanien mit Rona Nishliu und „Suus“
– Dänemark mit Soluna Samay und „Should’ve Known Better“
– Griechenland mit Eleftheria Eleftheriou und „Aphrodisiac“
– Irland mit Jedward und „Waterline“
– Island mit Greta Salóme & Jónsi und „Never Forget“
– Moldawien mit Pasha Parfeny und „Lautar“
– Rumänien mit Mandinga und „Zaleilah“
– Russland mit Buranowski Babuschki und „Party For Everybody“
– Ungarn mit Compact Disco und „Sound Of Our Hearts“
– Zypern mit Ivi Adamou und „La La Love“
mit Material von dpa und dapd