Für den Hosen-Frontman Campino ist die Piratenpartei eine chaotisierte Form der FDP, die den Ruf aller Piraten weltweit beschädige.

Berlin. In Toten-Hosen-Sänger Campino hat die Piratenpartei keinen Anhänger gefunden. "Man muss aufpassen, dass nicht der Ruf aller Piraten weltweit durch diese Partei beschädigt wird. Nur weil da eine chaotisierte Form der FDP ins Rennen geht, muss man das nicht Piraten nennen", sagte der Frontman der Düsseldorfer Punkrocker, deren Band-Logo von der Totenkopf-Flagge ("Jolly Roger") inspiriert ist.

Vorreiter sei die Partei allerdings bei der Verlagerung der politischen Kultur ins Internet. Und zumindest die Chance, sich noch zu entwickeln und inhaltlich klarere Linien zu bekommen, gesteht Campino den Piraten gerne zu. "Die klassischen Parteien müssen sich aber selber anrechnen, dass eine solche Truppe so viel Protestpublikum anziehen kann.“

Die Toten Hosen kommen nicht aus der Mode

Der Erfolg tue vor allem den Grünen weh, sagte Campino mit Blick auf die anstehende Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. "Ich hoffe, dass die Grünen nicht weiter an Kraft verlieren. Denn auch wenn ich mich für keine Partei zu 100 Prozent entschließen kann, sind die Grünen für mich zur Zeit doch das kleinste Übel."

Die Toten Hosen feiern gerade ihr 30. Gründungsjubiläum. Ihr neues Studioalbum "Ballast der Republik" (JKP) ist am vergangenen Freitag erschienen. (dapd)