Wo 2011 der Eurovision Song Contest in Deutschland stattfinden soll, ist noch unklar - mehrere Städte bewerben sich um die Ehre.

Köln/Hamburg. Das Medieninteresse an dem Eurovision-Dreamteam Lena Meyer-Landrut und Stefan Raab ist nach dem Sieg beim Song-Contest in Oslo ungebremst. Kameraleute, Fotografen und Reporter stapelten sich quasi bei der Pressekonferenz, in dem der TV-Produzent und die Sängerin über die Zukunft Auskunft gaben.

Keck mit Hut und in einem Kleid mit aufgedruckter Kette zog die der 19-Jährige aus Hannover zu ihrem Gewinnerhit "Satellite" in die Kölner "TV total"-Studios ein. "Moin" sagte Raab lässig ins Mikro. Er fotografierte seinen Star mit der Digital-Kamera, während NDR-Intendant Lutz Marmor eine kleine Dankesrede hielt und feststellte: "Das Gute hat gesiegt."

Marmor bat um Geduld, wo denn der Eurovision Song Contest 2011 in Deutschland über die Bühne gehen soll. Raab witzelte derweil, dass man "mit erheblichen Gebührenerhöhungen rechnen" müsse. Immerhin hatte die Gastgeberstadt Oslo rund 30 Millionen Euro für die Großveranstaltung ausgegeben.

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"Es ist schwieriger, den Eurovision Song Contest zu gewinnen, als Weltmeister zu werden", erklärte Raab und sprach von einem "historischen Sieg". Bei dem riesigen Empfang am Sonntag in Hannover habe er "Gänsehaut im Gesicht" gehabt. Ansonsten war der Entertainer voll des Dankes und des Lobes für seinen Schützling. "Es gibt keine andere Möglichkeit, als dass die Siegerin bei der Sing-Europameisterschaft im eigenen Land den Titel verteidigt", betonte er erneut. Marmor bestätigte ebenfalls, dass Meyer-Landrut wieder antreten darf. „Wir freuen uns darauf, wie das nächstes Jahr wird“, sagte er. Derzeit sind neben Köln und Berlin auch Hannover und Hamburg als Austragungsorte im Gespräch.

"So, jetzt können sie sich auf was gefasst machen", sagte Lena, als sie endlich an der Reihe war, mit Honigkuchengrinsen und kündigte eine lange Rede an. Im Spaß. Denn ihre Fans lieben sie für ihre Natürlichkeit. Und die stellte Lena auch bei der Pressekonferenz erneut unter Beweis. Sie alberte mit den Fotografen, die losklickten, wenn sie nur den Finger hob. Lena lobte aber auch die Organisation in Oslo: "Das war alles toll und nett und super."

Das Grand-Prix-Pensum war für den neuen Superstar allerdings mehr als ungewohnt: "Ich habe noch nie so viel in meinem Leben gearbeitet". Sonst hätte sie sich nach der Schule einfach ins Bett gelegt, ein bisschen geschlafen und dann ein bisschen gelernt. "Ich habe Glück gehabt, dass ich zu dieser eigentlich blöden Castingshow gegangen bin", sagte sie mit spitzbübischem Lächeln und bedankte sich für "eine wahnsinnig geile Zeit", auch wenn sie den riesigen Rummel nicht ganz nachvollziehen kann. "Es ist doch nur Unterhaltung", sagte sie und zeigte sich auch verwundert über den Vorschlag von Politikern, sie mit dem Bundesverdienstkreuz auszuzeichnen: "Kann man machen, muss man aber nicht".

Auch der TV-Sonntag war von der "Lenamania" geprägt. Jedes noch so kleine Detail aus Lenas Grand-Prix-Leben haben die Fernsehzuschauer am Sonntag aufgesogen. Die ARD und der NDR begleiteten die Abiturientin am Nachmittag live vom Flughafen zum Rathaus in der niedersächsischen Landeshauptstadt - zwei Stunden lang ganz dicht dran.

Die kurzfristig ins Programm genommene Sondersendung am späten Nachmittag (17.02 Uhr) sahen 3,77 Millionen Menschen – das entspricht einem Marktanteil von 20,2 Prozent. Eine „Lena“-Reportage nach dem „Tatort“ (21.44 Uhr) schalteten sogar 5,91 Millionen (18,2 Prozent) ein.

Auch Stefan Raabs Stammsender ProSieben verfolgte Lenas Ankunft in Hannover (17.02 Uhr) und hatte 1,91 Millionen Zuschauer (10,1 Prozent); am frühen Abend (19.05 Uhr) gab es detaillierte Ausschnitte der kunterbunten Oslo-Zeit, die Mentor Raab und sein Schützling Lena erlebten – 2,3 Millionen (8,2 Prozent) sahen zu.

Am heutigen Montag laden Raab und Lena zu einer "TV total"-Sondersendung um 20.15 Uhr auf ProSieben.