Themen: Senat will Antisemitismus bekämpfen +++ Gewalt in Notaufnahmen +++ Bau der U5
Nicht alles bedacht
14. November: Wie der Senat Antisemitismus bekämpfen will
Bildung ist sicherlich hilfreich, lässt aber zentrale Punkte des Problems des Antisemitismus außer Acht: in islamischen Ländern und auch hier in vielen islamischen Gemeinden wird das Thema „wahrer Glauben“ - und die Ungläubigen thematisiert. Und das sind neben den Christen und Menschen mit einer vielfältigen Weltbild nun einmal die Juden. Wer das seit der Kindheit so gelehrt bekommt, wird sich von einem Bildungsangebot kaum beeindrucken lassen. Da ist der Staat gefordert durchzugreifen und ausländische Verfassungsfeinde abzuschieben, aber da tut man sich schwer – stattdessen richtet der Senat Gebetsräume für Muslime in Harburger Schulen ein, in denen dann angeblich tolerant gebetet werden darf. Muslimische Mädchen dürfen nicht mit Jungen zusammen beten und Christen, Juden sowie Hindus werden das Angebot wohl auch kaum nutzen wollen oder können.
Chris Mahns
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In dem Artikel kommt aus meiner Sicht der muslimische Antisemitismus zu kurz. Es genügt nicht, in diesem Zusammenhang immer wieder auf die pro-palästinensische Demonstration in St. Georg hinzuweisen, wo der israelbezogene Antisemitismus offen zur Schau getragen wurde. Es gibt unter Muslimen einen ausgeprägten Antisemitismus, der sehr viel umfangreicher und virulenter ist, als der rechtsradikale hierzulande. Es wurde aber wieder einmal nur umfangreich über den rechtsextremen Antisemitismus berichtet. Aber gerade deshalb hätte der Artikel viel kritischer den muslimischen Antisemitismus thematisieren müssen.
E. Dorothea Ehlers
Mut zur Ehrlichkeit
Die Überlegungen zu Strategien, Konzepten, Beauftragten, Bildungseinrichtungen und den Aufgaben staatlicher Behörden lesen sich sehr geschmeidig und einfühlsam. Sie helfen aber nicht weiter solange nicht das Kapitel ehrliche Aufarbeitung dazu geführt wird. Es scheint zu stimmen, dass rd. 70 % der Getöteten in Gaza Frauen und Kinder sind. Dass die rechtsgerichtete, rassistische Regierung, die überwiegend von der jüdischen Bevölkerung gewählt wurde, der Welt weiß machen will, dass seien alles terroristische Ziele, ist längst widerlegt. Der Senat sollte sich an die Spitze derer stellen, die diesen vernichtenden Völkermord als solchen verurteilen; dann wäre der richtige und wichtigste Ansatz gewählt. Der Mut zur Ehrlichkeit kostet nichts und würde über die Schaffung von Vertrauen sehr viel weiter helfen, als die beschriebenen Aktionen, die nur wirkungslos Sand streuen.
Rolf Gläßner
Klientelpolitik
15. November: Ich würde bedauern, wenn die FDP verschwände
Die Kolumne zeigt einmal mehr, dass Gegenwartspolitik zwar von Geschichtskenntnissen profitiert, aber Vergleiche mit vergangenen Zeiten ( FDP Scheel/ Genscher versus FDP Lindner) wenig bringen. Die Parteientwicklung ist zu sehr dem Geldstrom gefolgt. Liberale wie der hochbegabte, kluge Dr. Baum leiden wie viele andere an dieser aktuellen FDP, die mit ihrer Klientelpolitik das Scheitern vieler Regierungs- und Klimaverbesserungspläne seit Jahren sabotiert. Freiheit lässt sich nur mit Gerechtigkeit und Solidarität mit Schwachen verwirklichen, sonst wird sie in einer übervollen Menschenwelt zu Rücksichtslosigkeit und Egozentrik. Ich hoffe sehr, dass unsere demokratischen Strukturen (Gewaltenteilung, Wahlrecht, Grundgesetz) durch die momentanen Krisenzeiten gestärkt werden, positiv gesehen werden. Zum Glück ist hier nicht Amerika!
Susanne Heinrichowski
Konsequenter bestrafen
15. November: Mit 154 km/h Richtung City: Polizei Hamburg stoppt BMW-Fahrer
Es ist schon erstaunlich mit welch niedrigen Strafen solche Rüpel Autofahrer davon kommen. Wer mit 183 km/Std. über Bundestraßen fährt muss geprüft werden, ob er geeignet ist ein Fahrzeug zu führen, oder besser mal für 2-3 Jahre den ÖPNV ausprobiert. Solche Taten werden trotz eines Nummernschildes gemacht, das ja von vielen als Allheilmittel für Radfahrer gesehen wird. Auch das illegale und rüpelhafte Parken von Autos auf Fuß-und Radwegen wird dadurch offensichtlich nicht unterbunden.
Matthias Christen
Greenwashing
14. November: U5 soll mit grünem Stahl und Klima-Beton gebaut werden
Durch ständige Pressemeldungen und entsprechender Berichterstattung wird das U5-Projekt weder besser noch „grüner“. Angeblich über 70% CO2-Einsparung ist eher eine dreiste Behauptung als eine seriöse Aussage. Alle aktuellen U5-Baumaßnahmen, ob nun in Bramfeld, Steilshoop oder CityNord werden seit Jahren konventionell durchgeführt. Insbesondere Grund-, Beton und Stahlbau unterscheiden sich in keiner Weise von anderen Großbaustellen. Alle LKW-Verkehre z.B. für Aushub, Betonlieferung oder Transport von Materialien und Maschinen erfolgen konventionell durch Diesel-LKW. Elektrisch betriebene Baumaschinen sind in der Baubranche noch Exoten, insbesondere große Krane und Bagger haben nach wie vor Dieselmotoren. Das Thema Vegetationsvernichtung oder z.B. die Grundwasserproblematik wird erst gar nicht erwähnt. Grüner Stahl, Öko-Beton oder E-Bagger sind nur „Greenwashing“, haben aber rein gar nichts mit der Realität zu tun. Die U5 ist und bleibt ein weiteres unnötiges Mega-Projekt, daß insbesondere verkehrlich wenig Sinn macht. Für knapp 18 Mrd. Euro, vermutlich am Ende noch mehr, könnte Hamburg wesentlich mehr und bessere Mobilitätsangebote schaffen, als eine unattraktive 25km lange Tieftunnelbahn. Es würde sogar noch viel Geld übrig bleiben, das Hamburg anderweitig gut gebrauchen könnte.
Jens Ode
Elbfähre wäre sinnvoller
14. November: Kammern fordern Weiterbau der A20
So, so, jeder 10. Betrieb hat sich an der Umfrage beteiligt. Für 90 Prozent ist der Weiterbau der A20 also nicht so wichtig, dass sie sich dazu äußern wollen. Woher soll das Geld kommen, wo doch tausende von Brücken im ganzen Land saniert werden müssen? Wer soll in einer überalterten Gesellschaft die LKW fahren? Wenn die A20 jemals über die A7 hinaus verlängert wird können die meisten der heutigen Protagonisten nach der Fertigstellung bestenfalls noch den Rollator schieben. Und Autonomes fahren wird es wegen der deutschen Technikfeindlichkeit auch nicht geben. Darum: Subventioniert der FRS die Investition in den Neubau der Elbfähre. Bei 400% Kapazitätssteigerung sind die Probleme innerhalb kürzester Zeit garantiert gelöst.
Frank Gruhlke
Schaden für die Industrie
11. November: Spektakuläre Sprengung in Moorburg
Wie kann man/frau stolz darauf sein, das Europas modernstes Steinkohlekraftwerk abgerissen wird. Die Energieversorgung der Hamburger Stahlwerke, der Hamburger Kupferhütte und des Hamburger Aluminiumwerkes war und ist bis heute durch den „Grünen Abriss „nachhaltig“ gefährdet und damit der Weiterbetrieb dieser für Hamburg wichtigen Industriebetriebe. Ein weiterer Schritt zur Demontage der Deutschen Industrie und Verlust an Wirtschaftskraft und Arbeitsplätzen in Hamburg.
Manfred Puls
Es muss geschult werden
6. November: Erschreckende Zahlen: So oft kommt es zu Gewalt in Notaufnahmen
Ich bin selbst examinierte Krankenschwester, inzwischen in Rente, und habe früher auch in Krankenhäusern gearbeitet. Natürlich ist es erschreckend, dass Personal angegriffen wird und dafür Sicherheitspersonal eingestellt werden muss. Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass es zwei Seiten gibt und oft Aggressionen von Patienten durch Ängste ausgelöst wird. Das muss man differenzieren. Ich habe in meiner Arbeit Patienten erlebt, die durch Freundlichkeit viel zugänglicher wurden. Und ich habe erlebt, dass ich selbst als Patientin, wenn ich unfreundlich behandelt wurde vom Krankenhauspersonal, wütend wurde. Es gibt leider (hoffentlich in seltenen Fällen) Personal, die einen gerne ihre Überlegenheit und Macht spüren lassen. Deshalb sollte auch auf diesem Gebiet geschult werden!
Elisabeth Kaiser
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