Bad Oldesloe. Sechs Mitarbeiter von Subunternehmen haben versucht, sich mit gefälschten Dokumenten auszuweisen.
Bei der erneuten Razzia auf dem Gelände des Amazon-Verteilzentrums in Bad Oldesloe am Dienstag (wir berichteten) haben Fahnder der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Kiel 310 bei Subunternehmen angestellte Kurierfahrer überprüft und dabei neun Fälle von illegaler Beschäftigung festgestellt.
Gemeinsamer Einsatz von Zoll, Bundes- und Landespolizei, Ausländerbehörde sowie THW
Vor Ort waren rund 150 Zöllner, die von 32 Einsatzkräften von Landespolizei, Bundespolizei, Mitarbeitern der Ausländerbehörde sowie Technischem Hilfswerk unterstützt wurden. Gegen die neun Personen wird nun ein Strafverfahren wegen Beschäftigung ohne gültigen Aufenthaltstitel eingeleitet. Sie erhielten eine Meldeauflage von der Ausländerbehörde.
Sechs von ihnen müssen sich zudem wegen Urkundenfälschung verantworten, da sie sich mit gefälschten Personaldokumenten auswiesen hatten. Insgesamt fünf Personen wurden von der Polizei erkennungsdienstlich behandelt. „Zusätzlich besteht bei allen der Anfangsverdacht eines Mindestlohnverstoßes“, sagt Gabriele Oder, Sprecherin des Hauptzollamts.
Hinweise aus der ersten Razzia führten zur erneuten Großkontrolle
Anlass für die Razzia waren gewonnene Hinweise aus der erst Mitte August durchgeführten Schwerpunktprüfung, bei der die Zollfahnder Lagerarbeiter und Werkbusfahrer kontrolliert und hierbei 19 illegal beschäftigte Lagerarbeiter festgestellt hatten.
Prüfungsschwerpunkte der erneuten Großkontrolle waren daher die illegale Beschäftigung von Ausländern, die Einhaltung des Mindestlohns in Höhe von 9,60 Euro pro Stunde, die Einhaltung zwingender Arbeitsbedingungen, sozialversicherungsrechtlicher Pflichten und der unrechtmäßige Bezug von Sozialleistungen. Ob noch weitere Verstöße gegen das Mindestlohngesetz vorliegen, soll eine nun folgende Prüfung der Geschäftsunterlagen ergeben.