Bad Oldesloe. Die Männer verfügten über keine Aufenthaltserlaubnis. Zudem wurde ihnen wohl kein Mindestlohn gezahlt.
Bei der Großkontrolle am Amazon-Verteilzentrum in Bad Oldesloe am Dienstag hat das Hauptzollamt Kiel mehrere Rechtsverstöße festgestellt. 19 der insgesamt 159 überprüften Lagerarbeiter und Fahrer waren demnach illegal beschäftigt. Bei ihnen handelt es sich laut Gabriele Oder, Sprecherin des Hauptzollamtes, um afrikanische Staatsangehörige, die keinen gültigen Aufenthaltstitel in Deutschland besitzen.
Zoll stellt bei Großkontrolle in Amazon-Lager 19 illegal Beschäftigte fest
Gegen sie wurde ein Strafverfahren eingeleitet. „Zusätzlich besteht bei ihnen der Anfangsverdacht eines Verstoßes nach dem Mindestlohngesetz“, so Oder. Die Einhaltung des seit dem 1. Juli gültigen Satzes von 9,60 Euro pro Stunde war der Sprecherin zufolge einer der Schwerpunkte der Kontrolle. Darüber hinaus überprüften die Einsatzkräfte die Arbeitsbedingungen und die Sozialversicherungspapiere der Mitarbeiter.
Gegen eine Person lag ein Haftbefehl der Ausländerbehörde vor
„Ob noch weitere Verstöße gegen das Mindestlohngesetz vorliegen, wird die anschließende umfangreiche Prüfung der Geschäftsunterlagen ergeben“, sagt Oder. Eine Person war ihr zufolge zudem von der Ausländerbehörde zur Festnahme ausgeschrieben und wurde verhaftet. Die Lagermitarbeiter sind nicht direkt bei Amazon angestellt, sondern bei diversen Subunternehmen. Insgesamt waren 120 Zollmitarbeiter im Einsatz, unterstützt wurden sie von Polizei, Bundespolizei, Kräften der Ausländerbehörde und des Technischen Hilfswerks. Der Einsatz dauerte von 9 Uhr am Morgen bis in den Nachmittag.