Bad Oldesloe. Jeder Bewohner des Kreises sollte sich mit mindestens fünf Euro pro Jahr beteiligen. Als Vorbild gilt der Kreis Pinneberg.

Auf Antrag der Grünen hat der Verkehrsausschuss des Kreises in seiner jüngsten Sitzung eine Fortschreibung des Stormarner Radverkehrskonzepts, das 2013 erstmals aufgestellt worden ist, einstimmig befürwortet. „Das Konzept bedarf einer Anpassung an die aktuelle Daten- und Rechtslage sowie den heutigen Bedürfnissen von Radfahrenden“, begründete Wiebke Garling-Witt den Vorstoß ihrer Fraktion.

Seit 2013 hätten sich nicht nur die Einwohnerzahlen in den Kommunen verändert. Zu verzeichnen sei zudem eine deutliche Tendenz zu „mehr Rad“ quer durch alle Altersgruppen. Dieser Wandel erfordere grundlegende Anpassungen an heutige Mobilitätsbedarfe.

Ausbau der Fernrouten 1 und 8 gelten als prioritär

Dieser Entwicklung trägt nicht zuletzt die Ende vergangenen Jahres vom Land Schleswig-Holstein vorgelegte Radstrategie 2030 Rechnung. Eines der vorrangigen Ziele ist die weitere Er­höhung des Radverkehrsanteils am ­Gesamtverkehr. Das diene einer Förderung des Klimaschutzes trage überdies dazu bei, die Unfallzahlen signifikant zu reduzieren.

Der Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) begrüßt die Fortschreibung des Stormarner Radkonzepts zwar, mahnte zugleich aber eine Forcierung des Umsetzungsprogramms an. „Es sollte unbedingt auch das touristische Radverkehrsnetz einschließen“, sagt der Erste Vorsitzende Reiner Hinsch. Als prioritär anzupackende Schwerpunkte sieht der ADFC den „konsequenten Ausbau der Fernrouten 1 und 8“, die Planung von Radschnellwegen und die schnellere Sanierung von Gefahrenpunkten.

Runder Tisch Rad soll alle Akteure zusammenbringen

Um alle Betroffenen, Beteiligten und Verantwortlichen zusammenzubringen, plädiert der ADFC für die Einrichtung eines „Runden Tisches Rad“ oder einer Rad-AG. Unterlegt sein sollte die Rad-Offensive zudem mit einem festen Budget für Planungen, konkrete Maßnahmen sowie die rasche Abstellung von Mängeln an der Infrastruktur. Daran sollte sich jeder Bewohner des Kreises mit mindestens fünf Euro pro Jahr beteiligen, schlägt Reiner Hinsch vor. Vorbild sei der Kreis Pinneberg. Hier stünden jährlich 500.000 Euro für den Radverkehr an Kreisstraßen und eine Million Euro zur Unterstützung der Kommunen bereit.