Schwarzenbek. Nach der Corona-Zwangspause kümmert sich das Jugendtreff-Team in Schwarzenbek wieder direkt um die Probleme vor Ort.

Mit abgespecktem Programm und so vielen Begegnungen wie möglich unter freiem Himmel vor dem Haus ist das Jugendzentrum Korona an der Hans-Böckler-Straße 2 a Anfang der Woche wieder an den Start gegangen. „Wir haben auch in der Corona-Zeit Kontakt zu unseren Kids über soziale Medien gehabt und Beratungen vorgenommen oder bei Bewerbungen geholfen. Aber der direkte Kontakt ist durch nichts zu ersetzen“, sagt Jana Kreß vom Korona-Team.

Das sehen auch die Geschwister Lisa und Phillip Kluge sowie ihr Freund Jan-Hendrik Euler so. Die drei hatten sich in den vergangenen Wochen mangels geeigneter Begegnungsorte in der Stadt oft vor dem Supermarktzentrum am Ritter-Wulf-Platz mit Freunden getroffen. Denn andere Treffpunkte außer dem Korona gibt es in Schwarzenbek für Jugendliche nicht.

Jugendzentrum Corona in Schwarzenbek startet wieder

Benny Tschuschke hat in der Corona-Zeit ein Videostudio eingerichtet, mit dem Filme für den Kultursommer am Kanal gedreht wurden.
Benny Tschuschke hat in der Corona-Zeit ein Videostudio eingerichtet, mit dem Filme für den Kultursommer am Kanal gedreht wurden. © Stefan Huhndorf | Stefan Huhndorf


Schon im vergangenen Jahr hatte das Team des Korona eine Liste von möglichen Orten bei den politischen Gremien eingereicht, die zu Orten der Begegnung ausgebaut werden sollten. Ganz oben auf der Liste steht der Platz hinter dem Holzhaus an der Cesenaticostraße im Stadtteil Nordost. Im Idealfall soll dort ein Spielfeld für Basketball und andere Angebote mit Gummiboden entstehen.

„Wir haben bei unseren hochwertigen Medienangeboten im Jugendtreff gesehen, dass Qualität die Jugendlichen anzieht. Das wäre auch bei dem Treffpunkt an der Cesenaticostraße so“, meint Stadtjugendpfleger Norbert Lütjens. Denn gerade im vergangenen Jahr hatte es immer wieder Probleme mit großen Gruppen von Jugendlichen gegeben, die sich auf dem Ritter-Wulf-Platz trafen, weil es sonst keine Möglichkeiten gab. Das hatte auch zu Auseinandersetzungen mit den Anwohnern, Lärmbelästigung, Pöbeleien und Sachbeschädigungen geführt. Das Thema hatte Polizei, Stadtjugendpflege, Ordnungsamt und Straßensozialarbeit in Atem gehalten. Mittlerweile sind die Probleme – auch bedingt durch die Kontaktverbote wegen der Corona-Pandemie – relativ gering. Sie können aber jederzeit wieder aufflammen.


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Korona-Team hast sehr hohe Besucherzahlen im Internet erreicht

Deshalb halten die Mitarbeiter von Lütjens das schnelle Hochfahren und die Aufwertung der Freizeit- und Gesprächsangebote für Jugendliche aber auch die Schaffung von Treffpunkten für besonders wichtig. „Gerade der Bereich an der Cesenaticostraße ist ein Punkt, an dem sich viele Jugendliche treffen. Aber es wäre auch ein Anziehungspunkt für Familien in diesem Quartier der Stadt, wenn der Platz hinter dem Holzhaus als Freizeitfläche ausgebaut werden würde“, sagt auch Jana Kreß vom Team der Stadtjugendpflege.

Das Team will aber neben der sogenannten aufsuchenden Jugendpflege an bekannten Treffpunkten auf der Straße auch wieder am Standort Hans-Böckler-Straße durchstarten und das Angebot ausweiten. „Wir haben sehr viel über virtuelle Jugendarbeit in der Corona-Zeit gelernt und intensiv für uns neue Kanäle wie Youtube und Instagram genutzt und haben sehr hohe Besucherzahlen im Internet erreicht. Das wollen wir ausbauen“, sagt Jana Kreß.

Jugendzentrum hat ein neues Videostudio

Ein Mittel dazu ist das neue Videostudio, das unter der Regie von Benny Tschuschke entstanden ist und erst digitale Angebote für den Kultursommer wie die Videoclips aus dem „Beat’n’Dance“-Projekt ermöglichte. Die erfolgreiche Reihe mit zahlreichen Einzelauftritten von Jugendlichen und Gruppen, die sonst im Festsaal des Rathauses ein Publikumsmagnet im Kultursommer ist, wäre anders in Corona-Zeiten nicht möglich gewesen. Mit dem Studio will das Korona-Team neue Projekte anschieben und weitere Jugendliche in den Treffpunkt locken, aber über das Internet auch Zielgruppen erreichen, die sonst nicht in das Haus kommen. Alle freuen sich aber auch wieder auf Klassiker wie die Sofa-Abende und die nächtlichen Hallenfußballturniere.