Hamburg. 60 Millionen Euro will Hamburg in zwei neue Schulen in Bergedorf investieren. Erst entsteht eine Stadtteilschule, dann ein Gymnasium.
Die sechste Bergedorfer Stadtteilschule kommt, ebenso das sechste Gymnasium – „aber erst Mitte der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre“. Das machte am Dienstag die Schulbehörde auf Nachfrage unserer Zeitung deutlich: „Die Schülerzahlen steigen in Bergedorf nur moderat“, so Sprecher Peter Albrecht und rechnet vor: „Für das neue Schuljahr meldeten sich nur 1229 Schülerinnen und Schüler aus Bergedorf an, plus 79 Schleswig-Holsteiner. Die Kapazität der vorhandenen fünf Stadtteilschulen und fünf Gymnasien liegt aber bei knapp 1400 Fünftklässlern.“
Während der Neubau des Gymnasiums auf dem alten Förderschul-Gelände an der Billwerder Straße deshalb noch auf Eis liegt, hat die Behörde nun aber immerhin die Projektierung der Stadtteilschule auf den Weg gebracht.
Planungen für neue Stadtteilschule in Bergedorf laufen
„Wir sind dabei, den städtebaulichen Wettbewerb für die künftige Stadtteilschule auf dem Areal der Schule Leuschnerstraße anzuschieben. Das Denkmalschutzamt hat schon zugestimmt“, sagte André Hoffmann von Schulbau Hamburg am Montag im Bildungsausschuss der Bezirksversammlung. Die Politiker hatten ihn, die Schulräte Marita Cassens und Peter Heinrichs sowie Schulplanerin Andrea Störmer in ihre virtuelle Sitzung geladen, um den Druck für die seit Jahren geforderten Neubauten zu erhöhen.
Tatsächlich kam das Quartett nicht mit leeren Händen. „Ich gehe davon aus, dass wir für den Wettbewerb an der Leuschnerstraße und seine Auswertung noch ein gutes Jahr brauchen“, so André Hoffmann. Anschließend könne die konkrete Planung beginnen.
Altbau der Schule Leuschnerstraße soll erhalten bleiben
Die neue Stadtteilschule werde fünf Parallelklassen und knapp 1000 Schüler haben, zunächst aber von den unteren Klassen her aufwachsen. Auch eine Sporthalle mit drei Feldern sei vorgesehen. Die Baukosten würden nach heutigen Preisen bei rund 35 Millionen Euro liegen.
Der Altbau, in dem heute die Grundschule Leuschnerstraße und die Förder-Experten des Regionalen Bildungs- und Beratungszentrums (ReBBZ) untergebracht sind, soll vom Neubau wohl nicht beeinträchtigt werden. Im Gegenteil: Ist das ReBBZ wie geplant 2024 umgezogen, wird die Grundschule hier Platz für vier Parallelklassen haben.
Rabe will "hochwertige Raumausstattung" für Gymnasium
Die Schulbehörde nimmt in ihrer Antwort auf unsere Zeitungsanfrage auch zum künftigen Gymnasium an der Billwerder Straße Stellung: „Dort sind drei bis vier Parallelklassen mit rund 700 Schülerinnen und Schülern geplant“, schreibt Sprecher Peter Albrecht. Die Kosten dort werden auf 25 Millionen Euro beziffert – nach heutigen Preisen.
Bildungssenator Ties Rabe (SPD) unterstreicht die „hochwertige Raumausstattung“ der beiden neuen Schulen: „Jeder Klassenraum hat eine Regelgröße von 72 Quadratmetern, plus einen kleineren, direkt angeschlossenen Gruppenraum. Das ist doppelt so viel Platz wie etwa im Altbau des Luisen-Gymnasiums.“