Bergedorf. Bergedorf. Senator Ties Rabe (SPD) sieht als neue Schulstandorte nur die Billwerder Straße und Oberbillwerder. Wenig Chancen für Dello-Fläche.

Bildungssenator Ties Rabe steht unter Druck: „Wir erwarten 25 Prozent mehr Schüler in Hamburg bis 2030 – und das gilt ganz besonders für das familienfreundliche Bergedorf“, sagte er Montag beim Info-Abend „Gute Schulen für Bergedorf“ zum neuen Schulentwicklungsplan im SPD-Haus an der Vierlandenstraße.

Alle vorhandenen Schulen werden erweitert

Vor 40 Gästen, darunter zahlreiche Lehrer und Elternvertreter, blieb Rabe aber die von vielen erhoffte Ausbaustrategie der Schullandschaft im Bezirk schuldig. Statt neue Standorte zu präsentieren, blieb er bei den Ausführungen des Referentenentwurfs seiner Behörde, der die zusätzlichen 5000 Schüler fast ausschließlich in zusätzlichen Klassen der vorhandenen Schulen unterbringen will. Einzige Ausnahme, neben großzügigen Plänen für den neuen Stadtteil Oberbillwerder, bleibt das Areal der einstigen Förderschule Billwerder Straße. Hier soll eine Campus-Schule als Mischung aus Gymnasium und Stadtteilschule entstehen, mit je drei Zügen, also sechs Parallelklassen je Jahrgang.

25 Prozent mehr Schulplätze ohne Oberbillwerder

„Es ist sehr schwer, Flächen für neue Schulstandorte zu finden“, verteidigte Rabe die Strategie, betonte aber: „Auch ohne die Pläne in Oberbillwerder werden wir für Bergedorf 25 Prozent neue Schulplätze schaffen.“ Das bedeutet bei den Grundschulen im städtischen Bereich des Bezirks durchschnittlich eine Klasse pro Jahrgang mehr als heute, für die Stadtteilschulen sieben Parallelklassen und die Gymnasien Fünf-, teils auch Sechszügigkeit (Gymnasien Lohbrügge und Allermöhe).

Gespräche mit Opel Dello seit einem halben Jahr

Wenig Hoffnung machte Rabe, das Gelände des abwanderungswilligen Opel-Händlers Dello am Sander Damm zum Standort einer neuen Grundschule zu machen. „Wir führen mit dem Grundstückseigentümer seit einem halben Jahr Gespräche, haben auch schon Bodenproben genommen. Aber die Relikte der uralten Industrienutzung und auch die Lage machen das Areal alles andere als ideal für eine Grundschule.“

Senator wirbt für Projekt Campus-Schule

Gleichzeitig warb der Senator für das Projekt Campus-Schule an der Billwerder Straße: „Dort gehört uns die Fläche schon, wir können also sofort mit Baumaßnahmen beginnen. Gleichzeitig versetzt uns die Mischform von Gymnasium und Stadtteilschule in die Lage, sehr flexibel auf Schwankungen der Beliebtheit der beiden Schulformen zu reagieren.“