Wentorf. Tankstelle und Haus werden angeboten. Was auf dem Grundstück an der Durchgangsstraße in Wentorf alles möglich ist.
Tankstellen gehören angesichts der hohen Spritpreise aktuell sicher nicht zu den beliebtesten Orten, die Autofahrer ansteuern. Eine der ältesten Tankstellen wird womöglich in Wentorf bald ganz verschwinden. Seit mehr als 40 Jahren ist die Tankstelle an der Hamburger Landstraße/Ecke Höppnerallee ansässig und ist selbst schon etwas in die Jahre gekommen. Die Oil kurz hinter der Landesgrenze steht derzeit zum Verkauf und wird auf einem Immobilienportal im Internet beworben.
895.000 Euro soll das 1271 Quadratmeter große Grundstück kosten, zuzüglich der Kaufnebenkosten und einer Maklercourtage von 7,14 Prozent. Der Käufer würde neben einer Tankstelle auch ein Wohnhaus aus dem Jahr 1964 mit einer Wohnfläche von 125 Quadratmetern und einer 22 Jahre alten Ölheizung erwerben. Eine Garage wurde nachträglich angebaut. Laut Anzeige will der jetzige Eigentümer der Tankstelle den Betrieb Mitte des Jahres einstellen. Den Abriss der Tanksäulen, der Anzeigentafeln und der Luftdruck- und Wasserstation will er noch übernehmen. Autofahrer müssen sich aber keine Sorgen machen, sie haben ja unter anderem noch die Möglichkeit, die gegenüberliegende Tankstelle anzusteuern.
Grundstück in Wentorf könnte auch für Wohnbebauung genutzt werden
Statt Autotanks zu füllen oder Motoröl nachzufüllen, könnten sich Menschen hier bald auf ihrem Balkon sonnen oder in der Küche Nudeln kochen. Denn eine Wohnbebauung ist laut Bebauungsplan möglich. Aber auch eine Gaststätte, ein Nahversorger oder ein nichtstörender Handwerksbetrieb wären an der stark befahrenen Durchgangsstraße erlaubt. Selbst der Weiterbetrieb einer Tankstelle wäre mit Ausnahmegenehmigung gestattet. Statt Benzin und Öl könnten hier sogar Blumen, Sträucher und Bäume verkauft werden – ein Gartenbaubetrieb wäre mit Ausnahme genehmigungsfähig.
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Nach Informationen unserer Zeitung gibt es bereits einige Kaufinteressenten. Einer soll die Tankstelle weiter betreiben wollen. Dabei wird dem Interessenten – anders als so manchem Tankstellenkunden – klar sein, dass der überwiegende Teil der Einnahmen von verkauftem Sprit an Staat und Mineralölgesellschaften fließt. Bei einem Preis von 2,20 Euro pro Liter Benzin bleiben unter anderem durch Mehrwert-, Energiesteuer, CO-Abgabe knapp 1,10 Euro beim Staat. Dann folgen alle Kosten der Mineralölgesellschaften wie Herstellung, Lagerung und Transport. Bei der Tankstelle vor Ort bleiben in der Regel nur wenige Cent. Fraglich ist, wie zukunftsträchtig eine Tankstelle angesichts der Klimawende und E-Mobilität überhaupt noch ist. Konzerne wie BP haben bereits angekündigt, die Öl- und Gasproduktion drastisch zu reduzieren.