Stormarn. Gerade zu Pandemiezeiten wollen viele Menschen ihre Kontakte reduzieren. Durch die Nutzung der App sparen Kunden auch Zeit.

Es ist ein Thema, das momentan viele Menschen beschäftigt: Wie kann ich meine Kontakte angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie reduzieren? Eine Möglichkeit, das auch an Tankstellen zu tun, bietet die App Fillibri. Nutzer können mit ihrem Handy bequem an der Zapfsäule bezahlen und müssen dafür nicht mehr in das Tankstellengebäude gehen. Damit werden nicht nur Kontakte reduziert, sondern es entfallen auch Wartezeiten an der Kasse. Im Kreis Stormarn gibt es den Service mittlerweile an zehn Tankstellen. „Mehr sind in Planung“, sagt Unternehmenssprecherin Julia De Lon.

2020 als Ausgründung der Westfalen AG mit Sitz in Münster ins Leben gerufen, will Fillibri eine Marktlücke schließen. Mittlerweile ist es ein eigenständiges Start-up. „Die Idee ist dadurch entstanden, dass wir gemerkt haben: Es gibt Kundenbedürfnisse, die aktuell noch nicht gedeckt sind.“ Nämlich: Das kontaktlose Bezahlen an der Tankstelle. Während es im europäischen Ausland wie etwa in Dänemark oft schon selbstverständlich ist, bargeldlos direkt an der Zapfsäule zu zahlen, war der Gang zur Kasse in Deutschland meist noch unverzichtbar. Das wollte das Unternehmen ändern. „Im Bereich Mobile Payment an Tankstellen war noch viel Potenzial.“ Das hat Fillibri erkannt und das fehlende Angebot geschaffen.

In Stormarn sind zehn Tankstellen dabei

Mittlerweile arbeitet das Start-up mit etwa 1000 Tankstellen bundesweit zusammen, zum Beispiel von HEM, Team, Markant und Nordoel. In Stormarn wird der Service zum Beispiel in Ahrensburg, Glinde und Bad Oldesloe angeboten.

„Digitalisierung ist ein spannendes Thema, das in Deutschland manchmal noch für Scheu sorgt“, sagt De Lon. Auf der anderen Seite werde sie aber auch oft dankbar angenommen. „Wenn man verständlich kommuniziert und Lust auf bargeldloses Bezahlen macht, stößt man oft auf Begeisterung.“ Das haben die Mitarbeiter des Unternehmens im vergangenen Jahren gemerkt. Ihr Konzept habe schnell an Reichweite gewonnen, Rückmeldungen seien fast durchweg positiv gewesen. „Mittlerweile hat Fillibri bundesweit über 100.000 aktive Nutzer.“

Gerade zu Pandemiezeiten sei das Thema kontaktloses Bezahlen gefragt. Die Idee des Start-ups sei zwar nicht direkt aus der Corona-Krise entstanden. De Leon: „Das hat dem Ganzen dann aber noch mehr Aktualität verliehen.“ Das gute an der Bezahlmöglichkeit ist, dass die Kunden nicht nur ihre Kontakte reduzieren können, sondern auch bequem aus dem Auto mit dem Handy bezahlen können, damit Wartezeiten an der Kasse entfallen.

Verfahren ist schnell, bequem und sicher

„Vor allem von Motorradfahrern haben wir die Rückmeldung bekommen, dass es praktisch ist, nicht mehr den Helm abnehmen und eine Maske aufsetzen zu müssen“, sagt die Unternehmenssprecherin. Bequemlichkeit, Schnelligkeit und Sicherheit sind Argumente, mit denen Fillibri wirbt.

Und wie genau funktioniert das Ganze? Nutzer müssen die kostenlose App Fillibri auf ihrem Smartphone installieren, sich ein Nutzerkonto erstellen und eine Zahlmethode hinterlegen. Momentan funktioniert das über Paypal, in den kommenden Wochen sollen Google Pay und Apple Pay hinzukommen. In der App befindet sich eine Übersicht der nahe gelegenen Tankstellen. Beim Tanken müssen Tankstelle und Zapfsäule in der App ausgewählt werden. Mit ein paar Klicks können Kunden in der App zahlen und weiterfahren.

An der Kasse in der Tankstelle selbst wird den Mitarbeitern der Bezahlvorgang angezeigt – einer von ihnen ist Jens Kohlbecher. Er arbeitet in der Team-Tankstelle in Bad Oldesloe, die den Service nun seit etwa einem Jahr für ihre Kunden anbietet. „Für uns und unsere Kunden funktioniert das reibungslos“, sagt der Angestellte. „Wir sind immer offen für Digitalisierung und neue Services für unsere Kunden und haben uns deshalb entschieden, mit Fillibri zusammenzuarbeiten“, so Melanie Jahns aus der Marketing-Abteilung des Team-Unternehmens.

„Momentan wird der Service noch von einem eher kleineren Teil der Kundschaft genutzt“, so Jahns. Das bestätigt auch Jens Kohlbecher: „Es sind immer mal wieder Kunden dabei, die kontaktlos zahlen, die meisten kommen aber noch in den Laden.“ Deshalb liegen im Tankstellengebäude Flyer aus, die das Prinzip erklären. Besonders die Tatsache, dass man durch die Nutzung die App seine Kontakte reduzieren kann, überzeugt ihn: „Es ist schon eine praktische Sache. Ich bin gespannt, ob sich das langfristig durchsetzen wird.“

Diese Tankstellen sind dabei

Ahrensburg: Tankstelle Holger Hoffmann, Reeshoop 47

Bad Oldesloe: Team Tankstelle, Hamburger Straße 75, HEM Tankstelle, Ratzeburger

Straße 98

Glinde: Team Tankstelle, Wilhelms-

Bergner-Straße 1a, HEM Tankstelle, Gutenbergstraße 1-3

Grönwohld: HEM Tankstelle, Poststraße 21

Großhansdorf: Nordoel Tankstelle, Sieker Landstraße 178

Oststeinbek: Nordoel Tankstelle, Möllner Landstraße 83, HEM Tankstelle, Möllner

Landstraße 4

Wentorf: HEM, Hamburger Landstraße 23