Ahrensburg. Mix aus „Metropolen-Flair und Kleinstadt-Charme“: Die Immobilien an der Hamburger Straße sind immens gefragt.
Bis zu fünfgeschossige Wohnblocks statt Flachdachbauten für Autohäuser, Baustoffhandel und Restaurant: Die Hamburger Straße in Ahrensburg, die Haupteinfallstraße aus Richtung Hamburg und ehemalige B 75, hat ihr Gesicht in nur zwei Jahren deutlich verändert. Beim vorerst letzten Großprojekt, dem Neubaugebiet auf dem einstigen Areal von VW Warnke, wurde jetzt Richtfest gefeiert.
Die Wohnungsbau- und Immobiliengesellschaft Meravis baut auf dem fast 6000 Quadratmeter großen Grundstück an der Ecke Adolfstraße unter dem Projektnamen Uptown Living 106 Wohnungen. Die 52 Eigentumswohnungen in drei Gebäuden im hinteren Teil wurden jetzt gerichtet. Vorn an der Hauptstraße kommen 54 Mietwohnungen (davon 32 öffentlich gefördert) hinzu. Die Tiefgarage, deren Einfahrt an der Adolfstraße gegenüber der katholischen Kirche liegt, hat 82 Plätze.
51 Wohnungen sind verkauft, das letzte Penthouse ist reserviert
Das Interesse an dem Projekt ist außergewöhnlich: Die 52 bis 107 Quadratmeter großen Eigentumswohnungen mit zwei bis dreieinhalb Zimmern waren blitzschnell weg. „Wir haben kaum Werbung machen müssen, nur die Website online gestellt und eine Anzeige aufgegeben“, sagt Jörg Schreiber, Marketingleiter bei Meravis. 51 Wohnungen sind verkauft oder in Notarvorbereitung, das letzte Penthouse ist reserviert.
Die Mischung aus zentraler Lage in doch ruhiger und grüner Nachbarschaft mit altem Baumbestand, attraktiver Ausstattung und einem angemessenen Preis sei für viele Käufer ausschlaggebend. Oder mit anderen Worten der Mix aus „Metropolen-Flair und Kleinstadt-Charme“, wie es auf der Homepage heißt. Der Quadratmeterpreis lag bei rund 5500 Euro. So kostete eine Zwei-Zimmer-Wohnung (69 Quadratmeter) 349.000 Euro und ein Dreieinhalb-Zimmer-Penthouse (107 Quadratmeter) 585.000 Euro.
Auch für 54 Mietwohnungen gibt es schon Interessenten
Während in den hinteren Gebäuden nun bereits die Fußbodenheizungen installiert werden, kommen auch die 54 Mietwohnungen in bei beiden vorderen Blöcken (vier Geschosse plus Staffelgeschoss) voran. Anfang 2023 soll alles fertig sein. „Wir möchten das Quartier dann komplett übergeben“, sagt Jörg Schreiber. Für den darauffolgenden Sommer sei ein Nachbarschaftsfest mit allen Mietern und Käufern geplant. Für die Mietwohnungen, die ein bis vier Zimmer haben und zwischen 34 und 112 Quadratmeter groß sind, gebe es ebenfalls schon Anfragen. „Wir sammeln die Interessenten und entscheiden dann ein halbes bis ein dreiviertel Jahr vor Einzug“, so Schreiber.
Das Uptown-Living-Projekt ist der vorläufige Schlusspunkt des Wandels der Hamburger Straße von Ahrensburgs Automeile zum Wohnviertel. Wo einst VW Warnke und Raffay sowie Opel Möller und Dello residierten, Tankstellen und der Baustoffhandel Müthel zu finden waren, stehen bald rund 350 Wohnungen. Die wiederum bieten Platz für etwa 700 Neubürger.
In der Nachbarschaft sind auch weitere Projekte voll besetzt
Das Kaufinteresse überstieg bei allen Vorhaben das Angebot bei Weitem. Gegenüber der aktuellen Großbaustelle sind auf dem ehemaligen Opel-Gelände unter dem Namen Ahrensburger Median rund 100 Wohnungen entstanden, von denen 42 mit zwei bis vier Zimmern verkauft wurden. Die Preise lagen je nach Größe (59 bis 117 Quadratmeter) bei 263.000 bis 523.000 Euro. Eine Tiefgarage hat 70 Plätze für Autos und 200 für Fahrräder.
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Nebenan, nur durch eine Stichstraße getrennt, sind unter dem Namen Hygge (dänisch für Gemütlichkeit und Geborgenheit) 38 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern und 51 bis 122 Quadratmetern entstanden. Die Preise reichten von 194.000 bis 574.000 Euro.
Statt Baustoffhandel jetzt das Wohngebiet Leveland
Leveland lautet die Bezeichnung für das 4700 Quadratmeter große Grundstück an der Ecke Hamburger Straße/Brückenstraße, wo über Jahrzehnte Baustoffe verkauft wurden. Nun stehen dort direkt an der Bahnstrecke Hamburg–Lübeck 50 Eigentumswohnungen mit einem bis vier Zimmern und fünf Stadthäuser, die zu einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von gut 4500 Euro angeboten werden. In der Tiefgarage finden 41 Autos Platz.
Zwei kleinere Projekte runden den Wandel ab. Wo am U-Bahnhof West die Kneipe Terrassen-Pavillon und später das griechische Restaurant Akropolis stand, sind jetzt 14 Mietwohnungen mit 54 bis 96 Quadratmetern zu finden. Auf dem 1000 Quadratmeter großen Grundstück gibt es außerdem eine Tiefgarage mit 14 Plätzen. Im Erdgeschoss hat sich ein Sushi-Laden etabliert.
Unmittelbar an der AOK-Kreuzung sind neben dem Ärztehaus 28 Wohnungen sowie Gewerbeflächen im Erdgeschoss im Hamburger Eck entstanden. Eine Tiefgarage hat 19 Plätze. Die Wohnungen sind zwischen 47 und 144 Quadratmeter groß.