Hamburg/Kiel. Bisher wurden 200.000 Unterschriften gesammelt. Am Wochenende werden sie an den Senat übergeben. Was die Rentner noch fordern.
Mit der Forderung nach einem Inflationsausgleich wollen Rentnerinnen und Rentner am Sonnabend (15. Juni) in Hamburg und Kiel auf die Straße gehen. Organisiert wird die Demonstration von einem Bündnis aus Gewerkschaften, Sozialverbänden und Seniorenbeiräten in Hamburg und Schleswig-Holstein, die in den vergangenen Monaten 200.000 Unterschriften für eine Ausgleichszahlung von 3.000 Euro gesammelt haben, wie das Bündnis am Montag mitteilte. In Hamburg würden die Listen während einer Kundgebung am Rathaus (11 Uhr) an Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) übergeben.
Auch Rentnerinnen und Rentner bräuchten einen steuer- und abgabenfreien Ausgleich, um damit gestiegene Inflation und Teuerungen kompensieren können, hieß es. Vor allem bei den Heizungs- und Energiekosten, den Mieten, bei Medikamenten und Lebensmitteln seien die Preise spürbar gestiegen. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Bundes- und Landespensionärinnen und -pensionäre hätten den finanziellen Ausgleich bekommen.
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Rentner in Hamburg fordern Reform des Rentensystems
Rentnerinnen und Rentner seien bisher leer ausgegangen. „Die Fairness gebietet es, dass wir solidarisch gegenüber denjenigen sind, die die anfallenden Härten, wie eben eine hohe Inflation, hohe Energie- und Lebensmittelpreise, aus eigener Kraft nur noch schwer ausgleichen können“, sagte Klaus Wicher, Landesvorsitzender des Sozialverbands Deutschland (SoVD) Hamburg.
Neben dem Inflationsausgleich von 3.000 Euro fordert das Bündnis eine grundsätzliche Reform des Rentensystems. Die Finanzierungsbasis der gesetzlichen Rente müsse insgesamt auf breitere Beine gestellt werden, indem alle Erwerbstätigen, also auch Beamte, Selbständige sowie alle Abgeordneten in Bund und Land, einbezogen werden. „Sich allein auf eine mögliche Rendite des neuen Generationenkapitals am Aktienmarkt zu verlassen, reicht bei Weitem nicht aus“, sagt Jutta Blankau, Präsidiumsvorsitzende AWO Hamburg.