Hamburg. Der HSV hat vor nur 309 Mitgliedern angekündigt, auch im aktuellen Geschäftsjahr ein Minus einzufahren. Stieber derzeit in Nürnberg.

Der HSV hat vor 309 Mitglieder seine Mitgliederversammlung im Congress Centrum Hamburg (CCH) abgehalten. Der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer hat angesichts des Rekordfehlbetrags des Bundesligisten von 16,9 Millionen Euro vor Panikmache gewarnt. „Wir befinden uns nicht im Angstzustand. Wir gehen sorgsam mit unserem Geld um“, sagte der Vorstand der Fußball AG des HSV am Sonntag bei der Mitgliederversammlung. „Der HSV ist kreditfähig und kreditwürdig“, versicherte der 52-Jährige.

HSV-Mitgliederversammlung im CCH

Aufsichtsratsvorsitzende der HSV Fußball AG, Karl Gernandt
Aufsichtsratsvorsitzende der HSV Fußball AG, Karl Gernandt © dpa | Axel Heimken
Der Vorstandsvorsitzende der HSV Fußball AG, Dietmar Beiersdorfer
Der Vorstandsvorsitzende der HSV Fußball AG, Dietmar Beiersdorfer © dpa | Axel Heimken
Aufsichtsratsvorsitzender Karl Gernandt auf der Mitgliederversammlung im CCH
Aufsichtsratsvorsitzender Karl Gernandt auf der Mitgliederversammlung im CCH © WITTERS | ValeriaWitters
Aufsichtsratsvorsitzender Karl Gernandt, Frank Wettstein (Vorstand Finanzen), und Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer
Aufsichtsratsvorsitzender Karl Gernandt, Frank Wettstein (Vorstand Finanzen), und Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer © WITTERS | ValeriaWitters
Schatzmeister Ralph Hartmann
Schatzmeister Ralph Hartmann © WITTERS | ValeriaWitters
Vizepräsident Henning Kinkhorst
Vizepräsident Henning Kinkhorst © WITTERS | ValeriaWitters
e.V.-Präsident Jens Meier
e.V.-Präsident Jens Meier © WITTERS | ValeriaWitters
HSV-Vizepräsident Henning Kinkhorst betritt die Versammlung
HSV-Vizepräsident Henning Kinkhorst betritt die Versammlung © dpa | Axel Heimken
Der Vorstandsvorsitzende der HSV Fußball AG, Dietmar Beiersdorfer betritt die Versammlung
Der Vorstandsvorsitzende der HSV Fußball AG, Dietmar Beiersdorfer betritt die Versammlung © dpa | Axel Heimken
Der Vorstandsvorsitzende der HSV Fußball AG, Dietmar Beiersdorfer (l), schaut in seine Aktentasche während Joachim Hilke, Vorstandsmitglied der HSV Fußball AG, mit ihm spricht
Der Vorstandsvorsitzende der HSV Fußball AG, Dietmar Beiersdorfer (l), schaut in seine Aktentasche während Joachim Hilke, Vorstandsmitglied der HSV Fußball AG, mit ihm spricht © dpa | Axel Heimken
Joachim Hilke (Vorstand Marketing und Kommunikation), Aufsichtsrat Dieter Becken im CCH
Joachim Hilke (Vorstand Marketing und Kommunikation), Aufsichtsrat Dieter Becken im CCH © WITTERS | ValeriaWitters
 Ronald Wulff (ehemaliger Präsident und Aufsichtsrat) und Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer
Ronald Wulff (ehemaliger Präsident und Aufsichtsrat) und Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer © WITTERS | ValeriaWitters
Frank Wettstein (Vorstand Finanzen) und Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer
Frank Wettstein (Vorstand Finanzen) und Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer © WITTERS | ValeriaWitters
Stimmkarten auf der Mitgliederversammlung im CCH
Stimmkarten auf der Mitgliederversammlung im CCH © WITTERS | ValeriaWitters
Saal 3 im CCH
Saal 3 im CCH © WITTERS | ValeriaWitters
Später füllte sich der Saal auf rund 300 Mitglieder
Später füllte sich der Saal auf rund 300 Mitglieder © WITTERS | ValeriaWitters
Präsident Jens Meier
Präsident Jens Meier © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
Jens Meier und Henning Kinkhorst auf der Bühne
Jens Meier und Henning Kinkhorst auf der Bühne © Bongarts/Getty Images | Martin Rose
1/18

Auch nach dieser Saison sei mit einem Minus zu rechnen. Dennoch sei der Verein auf dem Weg zu einem grundsoliden Bundesligisten. Die Rede wurde vom Applaus der nur 309 Anhänger im CCH begleitet. Der Aufsichtsratsvorsitzende Karl Gernandt ergänzte: „Die finanzielle Krise ist noch nicht ganz überwunden, aber wir haben sie im Griff.“

Beiersdorfer lobt Labbadia und dankt Diaz

Beiersdorfer lobte besonders die Arbeit von Trainer Bruno Labbadia, zeigte sich aber mit 22 Punkten aus der Hinrunde nicht zufrieden: „Ich bin kein Träumer. Die Entwicklungen sollten nicht täuschen. Unsere Situation ist immer noch unvorhersehbar und gefährlich.“ Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager im türkischen Belek war die Mannschaft des Bundesliga-Zehnten nicht bei der Versammlung.

Beiersdorfer stellte die Entwicklung der jüngeren Spieler Gideon Jung, Dren Feka und Finn Porath heraus und bezeichnete den Bau des Trainingszentrums Campus als Meilenstein. Spatenstich soll im Februar sein. Er versicherte, dass der Verein die Fan-Anleihe zurückzahlen werde: „Wir werden unseren Verpflichtungen nachkommen.“

Der Gesamtverein HSV e.V. wies einen Fehlbetrag von 195.000 Euro im ersten kompletten Geschäftsjahr auf, informierte Präsident Jens Meier. Zudem wurde über die Eintragung der Marken berichtet.

Der Liveticker zum Nachlesen:

Stieber in Nürnberg

Unterdessen befindet sich Zoltan Stieber nach Informationen des "Matz ab"-Blogs in Nürnberg, um beim FCN seinen Medizincheck zu absolvieren. Vollzug könnte also noch am Sonntag folgen.

Einige ehemalige HSV-Akteure bleiben derweil trotz der misslungenen Wintervorbereitung des HSV im türkischen Belek positiv gestimmt. „Vorbereitungsspiele sind ein Muster ohne Wert“, sagte Stefan Schnoor am Sonnabend beim Hero-Hallen-Cup in Hamburg. „Es gibt andersherum genügend Vereine, die in der Vorbereitung alles gewinnen und dann das erste Pflichtspiel verlieren. Letztendlich geht es am Freitag bei null los. Die HSV-Spieler wissen, worauf es ankommt und werden im gesicherten Mittelfeld landen“. Der HSV hatte in Belek drei Testspiele verloren und wurde von Verletzungssorgen geplagt.

Auch Ex-HSV-Torwart Richard Golz macht sich keine Sorgen um seinen ehemaligen Verein: „Natürlich ist es schade, dass es kein Erfolgserlebnis gab. Das Umfeld wäre ruhiger, wenn alles gut läuft. Aber man sollte die Testspiele nicht zu hoch bewerten. Der HSV muss zwar wachsam sein, nicht noch einmal in einen Negativlauf zu geraten. Aber ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen das auch sein werden“.

Laut ehemaligem HSV-Trainer Michael Oenning kann es sogar ein Vorteil sein, nun gleich zum Rückrundenauftakt am Freitagabend gegen den FC Bayern München anzutreten: „Alle müssen irgendwann gegen die Bayern spielen. Wenn man eine ordentliche Leistung abruft, kommt man gut in die Rückrunde. Das ist einfacher, als auf einen Gegner zu treffen, gegen den man unbedingt gewinnen muss. Gegen Bayern kann man unbeschwert aufspielen und versuchen, das Beste daraus zu machen“.