Hamburg. Der HSV hat vor nur 309 Mitgliedern angekündigt, auch im aktuellen Geschäftsjahr ein Minus einzufahren. Stieber derzeit in Nürnberg.
Der HSV hat vor 309 Mitglieder seine Mitgliederversammlung im Congress Centrum Hamburg (CCH) abgehalten. Der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer hat angesichts des Rekordfehlbetrags des Bundesligisten von 16,9 Millionen Euro vor Panikmache gewarnt. „Wir befinden uns nicht im Angstzustand. Wir gehen sorgsam mit unserem Geld um“, sagte der Vorstand der Fußball AG des HSV am Sonntag bei der Mitgliederversammlung. „Der HSV ist kreditfähig und kreditwürdig“, versicherte der 52-Jährige.
HSV-Mitgliederversammlung im CCH
Auch nach dieser Saison sei mit einem Minus zu rechnen. Dennoch sei der Verein auf dem Weg zu einem grundsoliden Bundesligisten. Die Rede wurde vom Applaus der nur 309 Anhänger im CCH begleitet. Der Aufsichtsratsvorsitzende Karl Gernandt ergänzte: „Die finanzielle Krise ist noch nicht ganz überwunden, aber wir haben sie im Griff.“
Beiersdorfer lobt Labbadia und dankt Diaz
Beiersdorfer lobte besonders die Arbeit von Trainer Bruno Labbadia, zeigte sich aber mit 22 Punkten aus der Hinrunde nicht zufrieden: „Ich bin kein Träumer. Die Entwicklungen sollten nicht täuschen. Unsere Situation ist immer noch unvorhersehbar und gefährlich.“ Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager im türkischen Belek war die Mannschaft des Bundesliga-Zehnten nicht bei der Versammlung.
Beiersdorfer stellte die Entwicklung der jüngeren Spieler Gideon Jung, Dren Feka und Finn Porath heraus und bezeichnete den Bau des Trainingszentrums Campus als Meilenstein. Spatenstich soll im Februar sein. Er versicherte, dass der Verein die Fan-Anleihe zurückzahlen werde: „Wir werden unseren Verpflichtungen nachkommen.“
Der Gesamtverein HSV e.V. wies einen Fehlbetrag von 195.000 Euro im ersten kompletten Geschäftsjahr auf, informierte Präsident Jens Meier. Zudem wurde über die Eintragung der Marken berichtet.
Der Liveticker zum Nachlesen:
Stieber in Nürnberg
Unterdessen befindet sich Zoltan Stieber nach Informationen des "Matz ab"-Blogs in Nürnberg, um beim FCN seinen Medizincheck zu absolvieren. Vollzug könnte also noch am Sonntag folgen.
Einige ehemalige HSV-Akteure bleiben derweil trotz der misslungenen Wintervorbereitung des HSV im türkischen Belek positiv gestimmt. „Vorbereitungsspiele sind ein Muster ohne Wert“, sagte Stefan Schnoor am Sonnabend beim Hero-Hallen-Cup in Hamburg. „Es gibt andersherum genügend Vereine, die in der Vorbereitung alles gewinnen und dann das erste Pflichtspiel verlieren. Letztendlich geht es am Freitag bei null los. Die HSV-Spieler wissen, worauf es ankommt und werden im gesicherten Mittelfeld landen“. Der HSV hatte in Belek drei Testspiele verloren und wurde von Verletzungssorgen geplagt.
Auch Ex-HSV-Torwart Richard Golz macht sich keine Sorgen um seinen ehemaligen Verein: „Natürlich ist es schade, dass es kein Erfolgserlebnis gab. Das Umfeld wäre ruhiger, wenn alles gut läuft. Aber man sollte die Testspiele nicht zu hoch bewerten. Der HSV muss zwar wachsam sein, nicht noch einmal in einen Negativlauf zu geraten. Aber ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen das auch sein werden“.
Laut ehemaligem HSV-Trainer Michael Oenning kann es sogar ein Vorteil sein, nun gleich zum Rückrundenauftakt am Freitagabend gegen den FC Bayern München anzutreten: „Alle müssen irgendwann gegen die Bayern spielen. Wenn man eine ordentliche Leistung abruft, kommt man gut in die Rückrunde. Das ist einfacher, als auf einen Gegner zu treffen, gegen den man unbedingt gewinnen muss. Gegen Bayern kann man unbeschwert aufspielen und versuchen, das Beste daraus zu machen“.