Hamburg. Von Winterpause kann an den Cruise Terminals der Hansestadt derzeit keine Rede sein. Ein ganz besonderer Tag ist für Fans der 20. Dezember.

Während im Hafen von Kiel das Kreuzfahrtgeschäft saisonbedingt schon Anfang November quasi zum Erliegen gekommen ist und auch andere deutsche Kreuzfahrthäfen wie Warnemünde (keine Anläufe) und Bremerhaven (wenige Anläufe) weitgehend oder komplett in die Winterpause gegangen sind, herrscht im Hamburger Hafen auch im Dezember touristisch nach wie vor reger Betrieb.

Bis auf die Weihnachtstage, an denen ausnahmsweise mal keine Schiffe abgefertigt werden, meldet Cruise Gate Hamburg als Terminalbetreiber fast an jedem Tag Anläufe und Abfahrten und unterstreicht damit die Rolle der Hansestadt als maritime Ganzjahresdestination.

Hafen Hamburg: Im Dezember 24 Abfahrten von neun verschiedenen Schiffen 

24 Abfahrten von neun verschiedenen Schiffen verzeichnet dieser Monat insgesamt, wobei der 20. Dezember noch einmal ein kleines Highlight wird, wenn gleich drei Schiffe in Hamburg einlaufen: Um 7 Uhr legt die MS „Otto Sverdrup“ von Hurtigruten am kompakten Cruise Terminal Baakenhöft in der HafenCity an, zur selben Zeit soll die „Queen Anne“ von Cunard am großen Terminal Steinwerder festmachen.

Etwas später (geplant war 13 Uhr, tatsächlich kam das Schiff früher an) folgt dann noch die „Amadea“ von Phoenix Reisen, die ZDF-Zuschauern auch als Fernseh-„Traumschiff“ ein Begriff ist. Ihr Liegeplatz ist das Terminal Altona. Während die anderen beiden Schiffe bereits am Ankunftstag wieder ablegen, bleibt die „Amadea“ über Nacht.

Kreuzfahrt Hamburg: „Queen Anne“ von Cunard kommt zum zweiten Besuch und trifft auf „Amadea“

Vor allem der Anlauf der „Queen Anne“ ist für Hamburg etwas Besonderes. Der 2024 in Dienst gestellte Ozeanriese mit Platz für knapp 3000 Passagiere und mehr als 1200 Crewmitglieder ist bereits das 249. Schiff, das unter der Flagge von Cunard fährt. Ihre aktiven Schwestern – „Queen Victoria“, „Queen Elizabeth“ und „Queen Mary 2“ – sind alle schon häufiger in der Hansestadt gewesen, die neue „Königin der Meere“ hingegen erst ein einziges Mal, und zwar Anfang Juli. Das bei Fincantieri gebaute Schiff ist 322 Meter lang, hat 14 Decks und trägt die typischen Cunard-Farben Mitternachtsblau (sieht fast aus wie Schwarz), Rot und Weiß.

Die MS „Amadea“ (hier im Nord-Ostsee-Kanal) kommt ebenfalls am 20. Dezember nach Hamburg. Viele kennen sie als das ZDF-„Traumschiff“.
Die MS „Amadea“ (hier im Nord-Ostsee-Kanal) kommt ebenfalls am 20. Dezember nach Hamburg. Viele kennen sie als das ZDF-„Traumschiff“. © PR | Phoenix Reisen

Von Hamburg aus wird die „Queen Anne“ 18 Tage lang unterwegs sein und dabei via Southampton Station machen auf Madeira, den Kanaren und an der spanischen Küste. Am 7. Januar kommt sie dann wieder in der Hansestadt an, um hier neue Gäste aufzunehmen, die sich zur Weltreise mit vielen Seetagen und 111 Übernachtungen (ab 16.070 Euro pro Person) angemeldet haben oder diese in Teilen begleiten werden.

Es geht dabei zunächst westwärts via New York und Cartagena durch den Panamakanal und dann weiter über Mexiko, San Francisco, Hawaii, Neuseeland, Australien, Manila, Hongkong, Vietnam, Singapur, Malaysia, Mauritius, Südafrika und Namibia wieder zurück nach Europa. Am 29. April soll die „Queen Anne“ dann erneut die Elbe hinauffahren.

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Während es auch die „Amadea“ und ihre Schwester „Artania“ (sie kommt am 22. Dezember) von Hamburg aus in die weite Welt zieht, bleiben andere Schiffe ihren regelmäßigen Routen treu oder verzichten zumindest auf den Umzug in wärmere Gefilde.

Die MS „Otto Sverdrup“ von Hurtigruten fährt auch im Winter regelmäßig ab Hamburg nach Norwegen.
Die MS „Otto Sverdrup“ von Hurtigruten fährt auch im Winter regelmäßig ab Hamburg nach Norwegen. © picture alliance / imageBROKER | Justus de Cuveland

Hurtigrutens „Otto Sverdrup“ etwa bedient von Hamburg aus auch im eisigen Winter im Zweiwochenrhythmus die Höhepunkte der norwegischen Postschiffroute, „Aidanova“ und „MSC Preziosa“ halten weiterhin Kurs auf West- und Nordeuropas Metropolen.

„Hanseatic spirit“ von Hapag-Lloyd erstmals im Winter ab Hamburg eingesetzt

Das Hapag-Lloyd-Expeditionsschiff „Hanseatic spirit“ lockt neuerdings ab/bis Hamburg mit Polarlichtern in Norwegen, dem winterlichen Passieren des Polarkreises und Schneeabenteuern in Lappland. Das Programm wurde aufgelegt, weil sich ein drittes Schiff in der Antarktis diese Saison nicht mehr füllen ließ. Stattdessen setzt Isolde Susset, die bei Hapag-Lloyd Cruises 2024 Nachfolgerin von CEO Julian Pfitzner wurde, nun auch auf Wintertörns ohne lange Anreise.

Die HANSEATIC spirit von Hapag-Lloyd wird erstmals im Winter ab Hamburg eingesetzt.
Die HANSEATIC spirit von Hapag-Lloyd wird erstmals im Winter ab Hamburg eingesetzt. © PR | Hapag-Lloyd Cruises

Dazu gehörte laut Katalog der Reederei auch eine „hyggelige Kurzreise“ in die Ostsee von Hamburg nach Kiel über Dänemark, Schweden und Polen, die derzeit stattfindet. Insgesamt stehen für die „Hanseatic spirit“ in diesem Winter sechs Polarlichtreisen von Hamburg nach Norwegen sowie zwei Winter-Exkursionen von Hamburg nach Lappland auf dem Programm.

Kreuzfahrt-Gipfel in Hamburg: „Traumschiff“ trifft die „Queen Anne“

Mehr über Kreuzfahrten im „Kreuzfahrt Guide 2025“ vom Hamburger Abendblatt (270 Seiten, 19,50 Euro), erhältlich in der Abendblatt-Geschäftsstelle, im Buchhandel und auf shop.abendblatt.de