Hamburg. Hamburger Onlinehändler wird von Zalando übernommen. Zurück bleiben viele frustrierte Kleinaktionäre und verunsicherte Beschäftigte.

Das war es dann mit der Geschichte eines Unternehmens, das nach dem Börsengang vor rund drei Jahren so viele Zutaten für eine langfristige Hamburger Erfolgsstory hatte. Charismatische Gründer läuteten im Sommer 2021 die Glocke auf dem Frankfurter Börsenparkett, vermeintliche Experten sahen den Börsenneuling bereits im Deutschen Aktienindex (DAX), der traditionsreiche Großaktionär Otto stand zudem für Erfolg und Verlässlichkeit. About You war eine Wette auf die Zukunft, die eigentlich nicht verloren werden konnte. Nun ging sie verloren. Der Hamburger Onlinemodehändler wird günstig vom Berliner Konkurrenten Zalando geschluckt.

Zalando übernimmt Hamburger Onlinehändler: Das Ende des About-You-Märchens

Bei 23 Euro notierte die About-You-Aktie zum Start. Viele, vor allem junge Aktionäre griffen begeistert zu. Doch Freude wandelte sich schnell in Frust. Auf zeitweise weniger als 3 Euro stürzte der Kurs. Und nun bietet Zalando 6,50 Euro pro Anteilsschein. Wer die About-You-Aktie seit ihrem Start gehalten hat, muss also mit einem Verlust in Höhe von mehr als 70 Prozent leben. Erfolgsgeschichten sehen anders aus.

Oliver Schade, Ressortleiter Wirtschaft vom Hamburger Abendblatt.
Oliver Schade leitet beim Abendblatt das Ressort Wirtschaft und Finanzen. © Mark Sandten / Funke Foto Services | Mark Sandten

Die schwächere Nachfrage der Konsumenten in den vergangenen Krisenjahren haben es About You wie anderen Onlinehändlern schwer gemacht. Aber die Probleme der Hamburger sind auch hausgemacht. Zu lange hat die Unternehmensspitze auf Expansion gesetzt, die Kosten zu spät und nicht nachhaltig genug gesenkt. Die Ertragssituation wurde schöngeredet, das Wort Verlust wollte man irgendwann nicht mehr in den Mund nehmen, obwohl das Unternehmen seit seinem Start rote Zahlen schreibt.

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Großaktionär Otto dürfte froh sein, dass man das verlustreiche Investment bald los ist. Zurück bleiben viele frustrierte Kleinaktionäre und verunsicherte Beschäftigte.