Hamburg/Rostock. Muttergesellschaft DSR betreibt 35 Häuser an 31 Standorten – auch das Louis C. Jacob in Hamburg. Dort gab es schon Veränderungen.
Wer für die kommenden Feiertage oder den Urlaub 2025 ein Hotel an der deutschen Küste oder in anderen beliebten Feriengebieten sucht und früher schon einmal Kontakt mit der Hotelmarke A-Rosa hatte, der wird sich womöglich leicht verwundert die Augen reiben: Neuerdings finden sich auf deren Website nicht nur lange bekannte Häuser wie jene auf Sylt, in Travemünde oder in Kitzbühel, sondern gleich eine ganze Reihe neuer Hotels und Resorts, die vorher eigenständig waren oder Teil der Hotelgruppe Travel Charme, darunter das Kurhaus Binz auf Rügen und das Strandidyll im Heringsdorf.
Doch das ist längst nicht alles, was sich gerade in Hamburg und Rostock bei der DSR Hotel Holding tut, der Muttergesellschaft der A-Rosa-Hotels. Insgesamt 35 Häuser an 31 Standorten zählen mittlerweile zum Portfolio, darunter so bekannte Einzelhotels wie das Louis C. Jacob in Hamburg und das Neptun in Warnemünde. Geführt werden die Hotels und Resorts seit diesem Sommer von Marek Andryszak, der im August als Geschäftsführer von Karl J. Pojer übernahm.
Neuer DSR-Chef baut die beliebte Hotelmarke A-Rosa weiter aus – die Pläne
Pojer wiederum, den viele aus seiner Zeit bei TUI und der Kreuzfahrtreederei Hapag-Lloyd kennen, leitet schon seit Januar 2024 die Hoteldivision der zur Rewe Touristik gehörenden Dertour Group, seit diesem Zeitpunkt Mehrheitsanteilseignerin der DSR Hotel Holding. Weiterhin beteiligt ist auch Horst Rahe, geschäftsführender Gesellschafter der Deutsche Seereederei GmbH (DSR). Er ist nicht nur der Erfinder der A-Rosa-Hotels, sondern ließ in den 1990er-Jahren auch das erste Aida-Schiff bauen. Inzwischen zählen Kreuzfahrten aber nicht mehr zum DSR-Portfolio, auch die unter dem A-Rosa-Logo fahrenden Flussschiffe gehören inzwischen anderen.
Wie Andryszak die erste Zeit im neuen Job erlebte und was er bei der DSR Hotel Holding in den nächsten Monaten in Absprache mit den Eigentümern verändern will, hat der Touristikmanager, der früher ebenfalls mal bei der TUI war, nun dem Abendblatt verraten. Beantwortet hat er dabei auch die Frage, ob er alle Hotels der Gruppe bereits persönlich in Augenschein nehmen konnte.
Auch am Gardasee in Italien gibt es nun ein A-Rosa-Hotel
„In den ersten 100 Tagen habe ich bis auf das A-Rosa Gardasee, die Mira Hotels in Italien und die Henri Hotels alle Häuser besucht“, sagt Andryszak. „Dabei ging es natürlich nicht um Urlaub, sondern darum, mir innerhalb kurzer Zeit einen umfassenden Überblick über das Portfolio zu verschaffen, für das ich jetzt verantwortlich bin. Die Reisen durch den Norden und Süden haben mich tief beeindruckt – jedes Haus ist einzigartig, eingebettet in eine großartige Umgebung und voll individuellem Charme. Diese Vielfalt und Qualität motivieren mich enorm, alles für die Weiterentwicklung unserer Hotels zu geben.“
Dabei hilft der finanzielle Rückenwind, für den sein Vorgänger über die Dertour Group sorgt. Die DSR Holding soll mit ihrem Angebot, zu dem verschiedene bekannte Marken gehören, weiter stark wachsen. Ein erster Vorgeschmack darauf war die Übernahme der Travel Charme Hotels, von denen nun einige unter dem A-Rosa-Logo weitergeführt werden.
„Wir befinden uns mitten in der Integration dieser 13 Häuser. Unser Ziel ist es, jedem Hotel innerhalb unserer Markenwelt eine klare Identität zu geben, die zu seinem Charakter passt“, sagt Andryszak. So werden das Kurhaus Binz, das Ostseehotel Kühlungsborn, das Strandidyll Heringsdorf, das Ifen Hotel im Kleinwalsertal und das Straubinger Grand Hotel Bad Gastein künftig unter der Marke A-Rosa geführt. Das am Gardasee erbaute Travel-Charme-Haus wurde bereits im Sommer entsprechend umgestaltet.
Hotel-Marke aja-Resorts bekommt ebenfalls neue Häuser
Für andere, etwas preisgünstigere Häuser ist die Marke aja-Resorts vorgesehen, ebenfalls nicht unbekannt unter Hamburger Urlaubern. Konkret geht es um das Strandhotel Bansin, das Bergresort Werfenweng und das Fürstenhaus am Achensee. Das Badeschloss in Bad Gastein soll unter der Marke Urban Nature geführt werden, diese sei bereits in St. Peter-Ording an der Nordsee gut eingeführt. Zwei weitere Einzelhäuser werden als unabhängige, individuelle Marken beibehalten: das Nordperd & Villen in Göhren sowie das Gothische Haus in Wernigerode.
Der Fokus für das kommende Jahr, so Andryszak gegenüber dem Abendblatt, liege auf der „erfolgreichen Integration und Positionierung dieser Häuser“. Darüber hinaus stehe noch im Dezember die Eröffnung des Henri Hotels in Kitzbühel sowie eines weiteren Hotels der A-Rosa Collection in Zürs am Arlberg an. Damit bekommt das Hotel Ceres am Meer auf Rügen, das schon Teil der noch jungen A-Rosa Collection ist, ein Schwesterhotel in den Bergen.
Mit insgesamt 35 Häusern „führender Anbieter“ im Bereich Ferienhotellerie in Deutschland
„Mit diesen insgesamt 35 Häusern sind wir jetzt der führende Anbieter im Bereich Ferienhotellerie in Deutschland – ein Meilenstein, der uns motiviert, auch weiterhin neue Projekte und Visionen zu entwickeln“, betont Andryszak. In Hamburg ist die DSR Hotel Holding mit dem Henri Hotel Hamburg Downtown in der Bugenhagenstraße, der Brasserie Carls nahe der Elbphilharmonie sowie natürlich dem legendären Louis C. Jacob an der Elbchaussee vertreten.
„Dort haben wir kürzlich eine Erneuerung der Zimmer abgeschlossen. Die ersten Rückmeldungen unserer Gäste sind durchweg positiv. Das Hotel etabliert sich zudem wieder verstärkt als Kultur- und Eventlocation: Das Team um Judith Fuchs-Eckhoff hat kürzlich die beliebte Big-Bottle-Party in die Stadt zurückgebracht und bietet eine Vielfalt an hochklassigen Kulturveranstaltungen für unsere Gäste an“, sagt Andryszak über das Hamburger Flaggschiff.
DSR ist Pächter und Betreiber der Hotels, nicht Eigentümer
Dass die DSR Holding in der Regel als Betreibergesellschaft und Pächter auftritt und nicht zugleich auch Eigentümer der gemanagten Immobilien ist, gilt in der Welt der Hotellerie übrigens längst als Standard: „Dieses etablierte Modell bietet eine klare Trennung zwischen der Immobilienverwaltung und dem operativen Hotelbetrieb. So ist es auch bei unseren 35 Hotels“, erklärt Andryszak.
Und was genau hat der Kunde eigentlich von alledem? Vor allem soll er sich sicher sein, was er nach der Buchung erwarten darf, egal, an welchem der Standorte. „Die Migration bringt für unsere Gäste zahlreiche Vorteile, insbesondere durch höherwertige Dienstleistungen in den Bereichen Food & Beverage sowie SPA & Wellness“, verspricht Andryszak.
Was sich Dertour und DSR von A-Rosa und Co. künftig erhoffen
So ziehe sich das Thema Wellness als roter Faden durch alle Bereiche der A-Rosa-Hotels – von der Gastronomie über die Beauty-Behandlungen bis hin zu den Zimmern. In Zusammenarbeit mit exklusiven Partnern wie Vinoble Cosmetics biete man beispielsweise spezielle Behandlungen an, die man woanders so nicht bekomme. Zudem würden nun Mitarbeiter auf gemeinsame Standards geschult und Renovierungspläne für jedes Haus erstellt.
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Dass das Investment in die DSR Hotel Holding bald Früchte trägt, glaubt auch Ingo Burmester, CEO Central Europe bei der Muttergesellschaft Dertour Group. Schon Anfang des Jahres sagte er nach dem Aufstocken der Anteile bei der DSR Hotel Holding: „Wir sind davon überzeugt, dass Urlaubsziele, die mit Bahn und Auto erreichbar sind, in Zukunft immer relevanter werden. Zudem rücken diese Hotels und Marken jetzt noch näher an unser großes Vertriebsnetzwerk.“