Rostock. Nach langjähriger Tätigkeit verabschiedet sich der bisherige CEO der Rostocker Flussreederei, um nun Hochseeschiffe zu managen.
Es ist eine Personalie, die in Kreuzfahrt-Kreisen aufhorchen lässt: Jörg Eichler, CEO und Geschäftsführer von A-Rosa Flusskreuzfahrten in Rostock, verlässt auf eigenen Wunsch die erfolgreiche Reederei, um sich noch einmal beruflich zu verändern. Am Mittwoch wurde dann auch klar, wohin es ihn zieht: zu MSC Cruises, wo seit März der Posten des Deutschland-Chefs vakant ist.
Zwar soll der 57-Jährige laut A-Rosa-Pressemitteilung dem bisherigen Arbeitgeber, an dem er auch als Gesellschafter beteiligt ist, noch bis maximal Mitte 2025 beratend zur Seite stehen. Tatsächlich dürfte das Engagement aber schon früher enden. Voraussetzung dafür allerdings: Es muss in Rostock ein geeigneter Nachfolger feststehen und seinen Dienst antreten.
Kreuzfahrt: Michael Ungerer wird Chairman im Beirat der A-Rosa-Gruppe
Die zweite Personalie, die bereits am Dienstag verkündet wurde: Michael Ungerer geht bei A-Rosa neu an Bord. Der ehemalige CEO der MSC-Tochter Explora Journeys, der wie Eichler früher auch mal bei Aida Cruises gearbeitet hat und dort sogar Chef war, übernimmt den Posten des Chairmans im Beirat der A-Rosa-Gruppe.
Für Ungerer schließt sich somit ein Kreis: „Vor über 20 Jahren habe ich die Marke A-Rosa mitentwickelt und erlebt, wie sie trotz vieler Herausforderungen immer weitergewachsen ist und sich bewährt hat. Daher freue ich mich sehr darauf, der Geschäftsführung, den Eigentümern und allen Anspruchsgruppen strategisch beratend zur Seite zu stehen und gemeinsam mit ihnen die Positionierung von A-Rosa zu stärken und die nächste nachhaltige Wachstumsphase einzuleiten.“
Das Unternehmen, das Anfang des Jahrtausends mit zwei Flussschiffen gestartet war, unterhält derzeit nach eigenen Angaben Büros in Rostock, Cardiff sowie in Chur/Schweiz und beschäftigt mehr als 850 Mitarbeiter aus 25 unterschiedlichen Nationen. Im Februar 2018 hatte der britische Finanzinvestor Duke Street die Beteiligungen an der A-Rosa Flussschiff GmbH erworben.
Kreuzfahrt: Jörg Eichler bleibt A-Rosa als Gesellschafter verbunden
Jörg Eichler wird laut Mitteilung der Reederei vom Dienstag „seine Position als CEO und Geschäftsführer der A-Rosa Flussschiff GmbH bis spätestens Mitte des Jahres 2025 abgeben, um sich einer neuen Herausforderung in der Touristik zu widmen“. Seit seinem Einstieg im Jahr 2013 sei das Unternehmen von zehn auf mittlerweile 15 Schiffe gewachsen, die auf den europäischen Flüssen Donau, Douro, Rhein/Main/Mosel, Rhône und Seine unterwegs sind.
Nach der Pandemie habe sich das Unternehmen schnell erholt und 2023 sogar „einen neuen Umsatz- und Auslastungsrekord erzielt, der 2024 erneut übertroffen wird“.
A-Rosa hofft auf zeitnahe Nachfolge für Jörg Eichler
A-Rosa hofft, „zeitnah“ einen Nachfolger für Jörg Eichler zu finden. Bis zur Übergabe werde er seine Funktion als Geschäftsführer „vollumfänglich wahrnehmen“. Auch im Anschluss daran bleibe er Mitgesellschafter und stehe dem Unternehmen „weiterhin freundschaftlich zur Seite“. Markus Zoepke, seit 2003 COO und Mitgesellschafter des Unternehmens, bleibe unverändert für das operative Geschäft am Standort Chur in der Schweiz verantwortlich.
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Dass es Jörg Eichler zu MSC Cruises zieht, wurde am Mittwoch vom neuen Arbeitgeber bestätigt. Dort war der bisherige Deutschland-Chef Christian Hein Ende Februar nach fünfjähriger Tätigkeit ausgeschieden, er ist inzwischen in die Luftfahrtbranche zurückgekehrt. Georg Schmickler, Chief Business Development Officer von MSC Cruises, hatte die kaufmännische Gesamtverantwortung für Deutschland auf Interimsbasis übernommen, aber zugleich klargestellt, dass für Hein zu gegebener Zeit ein Nachfolger eingestellt wird.
Laut MSC Cruises soll Eichler seinen Posten als neuer Geschäftsführer der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) „in der ersten Hälfte des Jahres 2025“ antreten. Seine Zuständigkeit umfasst neben den Schiffen von MSC Cruises auch jene der MSC-Tochter Explora Journeys.
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