Hamburg. Seit Mai laufen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Hamburger Hafen. Arbeitgeber haben neues Angebot vorgelegt und Verdi muss entscheiden.
Im Tarifstreit um die Beschäftigten bei Seehäfen hat der Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) ein neues Angebot vorgelegt. Die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft Verdi, Maren Ulbrich, bezeichnete es als tragfähig. Der ZDS sprach von einer vorläufigen Einigung. Die Verhandlungen betreffen neben Hamburg auch Bremen und wichtige Seehäfen in Niedersachsen.
Verdi hat nun eine Mitgliederbefragung angekündigt. Am 27. September soll die Bundestarifkommission nach der Befragung über das Angebot entscheiden. Die Kommission, die sich aus Gewerkschaftsmitgliedern der Betriebe zusammensetzt, empfiehlt eine Annahme.
Der ZDS bietet laut Gewerkschaft einen Vertrag, der 14 Monate laufen soll. Dieser enthält eine Inflationsausgleichsprämie von 1.700 Euro. Die Stundenlöhne sollen von Oktober an um 1,15 Euro steigen. Zudem soll es höhere Zuschläge für Schicht-, Sonn- und Feiertagsarbeit geben und mehr Urlaubsgeld.
Hafen Hamburg: Tarifverhandlungen sorgen für Warnstreiks
Die Gewerkschaft hatte rückwirkend zum Juni eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro sowie eine Anhebung der Schichtzuschläge gefordert bei einer Laufzeit von 12 zwölf Monaten.
- Wieder Streik im Hafen: Beschäftigte fürchten Konzernumbau
- Arbeiter kämpfen für mehr Geld – Hamburgs Hafen lahmgelegt
- Hamburgs Hafen steht still – 18,7 Prozent Lohnplus gefordert
Die Tarifverhandlungen begannen im Mai. Sie betreffen laut Gewerkschaft rund 11.000 Beschäftigte. Es kam zu Warnstreiks in den Häfen von Hamburg, Bremerhaven, Bremen, Wilhelmshaven, Emden und Brake.