Hamburg. Nach Angaben der Gewerkschaft stehen die großen Hamburger Terminals still. Worum es im Detail geht – und was HHLA-Chefin Angela Titzrath sagt.

Die Auseinandersetzung zwischen Belegschaft und Vorstand über die Umstrukturierung bei der HHLA spitzt sich zu. Die Gewerkschaft Ver.di hat die Beschäftigten des Hafenkonzerns für Freitag zu einem kurzfristigen Streik für einen Sozialtarifvertrag aufgerufen. 

Die Gewerkschaft fordert Regelungen zum Schutz der gewerblichen, technischen und kaufmännischen Beschäftigten vor den Folgen des geplanten Konzernumbaus. Dieser unter dem Kürzel CTX laufende Umbau sieht nicht nur eine weitgehende Automatisierung vor, sondern auch eine neue Konzernstruktur.

Streik im Hamburger Hafen: HHLA-Beschäftigte fürchten Umbau des Konzerns

So sollen zum Beispiel die Hafenarbeiter in einer Organisationseinheit namens Umschlag zusammengefasst werden. Die Beschäftigten befürchten, dass dieser weitreichende Umbau unmittelbar zum Abbau von Arbeitsplätzen führt, sich zudem in Zukunft die Einsatzorte ständig ändern und die Arbeitsbelastung deutlich ansteigt. 

„An den drei großen Terminals steht die Arbeit derzeit still. Die Beteiligung am Streik ist hoch“, sagte André Kretschmar, Verhandlungsführer für Ver.di, nach einer Streikversammlung am Containerterminal Burchardkai am frühen Freitagmorgen, an der rund 300 Mitarbeiter der HHLA teilgenommen hatten.

Verhandlungen über Sozialtarifvertrag bisher ohne Ergebnis

„Die Kolleginnen und Kollegen fordern zu Recht umfassenden Schutz in unsicheren Zeiten“, so Kretschmar. „Wir verhandeln seit Monaten über einen Sozialtarifvertrag, ohne große Bewegung der Arbeitgeber. Deshalb erhöhen wir jetzt den Druck.“

Mehr zum Thema

Die Vorstandsvorsitzende der HHLA, Angela Titzrath, hatte am Mittwoch vor Journalisten erneut betont, dass der Konzernumbau notwendig sei, es dabei aber nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen soll. „Wir bieten Mitarbeitern, deren Arbeitsbereich wegfällt, umfangreiche Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung an. Unser Motto ist es, bei gleicher Personalstärke mehr Mengen umzuschlagen.“