Hamburg/Miami. Wer nur auf den Reisepreis guckt, vergisst Kosten, die unterwegs anfallen. Viele Gäste zahlen mehr als 100 Euro pro Tag für Extras.

Mit dem Bezahlen des Reisepreises für eine Kreuzfahrt sind für die Passagiere in der Regel noch längst nicht alle Kosten der Seereise gedeckt. Denn mit Ausflügen, Getränken, Zuzahlrestaurants, Spa-Anwendungen, Casinos, Bordshops und vielem mehr versuchen die Reedereien, nach Antritt des Urlaubs noch möglichst hohe Zusatzeinnahmen an Bord zu generieren, in der Branche Onboard Revenues genannt.

Laut einem Bericht von „Cruise Industry News“ liegt dabei bei den großen börsennotierten Reedereien aktuell die Norwegian Cruise Line Holding, zu der die Marken NCL, Oceania und Regent Seven Seas gehören, ganz vorn. Der Brutto-Umsatz pro Passagier und Tag an Bord betrug dort im zweiten Quartal, das am 30. Juni 2024 endete, bei geschätzten 126,85 US-Dollar. Netto, nach Abzug der damit verbundenen Kosten, seien es 98,51 US-Dollar.

Kreuzfahrt: So viel geben Passagiere an Bord zusätzlich aus

Dies stelle im Fünfjahresvergleich zu 2019 einen deutlichen Anstieg um 31,2 Prozent dar. Damals lagen die Werte noch bei brutto 96,70 US-Dollar bzw. netto 75,35 US-Dollar. Jüngere Zahlen eignen sich wegen der Corona-Pandemie nicht für eine derartige Betrachtung, weil zahlreiche Sondereffekte das Bild verzerren. Bei dem aktuellen Dollarkurs (1,09 Dollar für einen Euro) entspricht der NCL-Bruttoumsatz 116,38 Euro pro Tag und Person.

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Zum Vergleich: Die Royal Caribbean Group, zu der Marken wie RCI, Silversea, Celebrity sowie die Hälfte von Tui Cruises zählen, meldete einen geschätzten Brutto-Umsatz pro Passagier und Tag an Bord von 92,44 US-Dollar (84,80 Euro) und netto von 74 US-Dollar für das zweite Quartal 2024, verglichen mit 69,67 US-Dollar bzw. 54,27 US-Dollar im Jahr 2019.