Hamburg. Hamburger Privatbank hat überraschend einen neuen Chef. Im Abendblatt spricht der Ex-Vorstandssprecher über seine Pläne und Gründe.
- Horst Schmidt übernimmt als neuer Vorstandssprecher bei Donner & Reuschel und folgt auf Marcus Vitt
- Marcus Vitt erklärt Abschied von der Hamburger Bank
- Und er blickt nach 22 Jahren als Bankchef auf die Entwicklung der Privatbank zurück
Die Hamburger Privatbank Donner & Reuschel hat seit Kurzem einen neuen Vorstandssprecher. Der erfahrene Banker Horst Schmidt (58) hat Ende September den langjährigen Donner- &-Reuschel-Chef Marcus Vitt abgelöst. Aber warum ist Vitt nicht mehr bei der Bank? Im Abendblatt erklärt er seine Gründe.
„Ich habe bei Donner & Reuschel jeden Tag mindestens 14 Stunden gearbeitet, dazu war ich mindestens jedes zweite Wochenende unterwegs. Das wollte ich ändern und ein wenig meine Work-Life-Balance verbessern“, sagt der 58-Jährige. Und was macht er nun neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Hamburger Börsenpräsident?
Nach Donner & Reuschel: Was Marcus Vitt nun vorhat
„Ich werde nun in der Finanzbranche etwas Neues machen – und zwar selbstständig. Fest steht bereits, dass ich die Vermögensverwaltung, das Family-Office für wohlhabende Auftraggeber übernehme. Zudem kann ich mir vorstellen, noch in den einen oder anderen Aufsichtsrat einzutreten.“ Es gebe bereits interessante Angebote.
Bei Donner & Reuschel ist man derweil davon überzeugt, einen guten Nachfolger für Vitt gefunden zu haben. „Horst Schmidt ist eine gestandene Führungspersönlichkeit mit mehr als 40 Jahren Berufserfahrung, insbesondere im Wealth Management, im Asset Management sowie im Firmen- und Privatkundengeschäft“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende von Donner & Reuschel, Martin Berger, bereits im August. Das Kontrollgremium freue sich, dass man Berger für die Aufgabe habe gewinnen können.
Privatbank Donner & Reuschel hat einen neuen Chef gefunden
Bereits im Juli hatte die Privatbank mitgeteilt, dass Vitt das Institut verlassen werde. Er habe selbst darum gebeten, dass man seinen Vorstandsvertrag nicht mehr verlängere, hieß es damals. „In den letzten 22 Jahren ist unter meiner Ägide aus der Privatbank Conrad Hinrich Donner die Donner-&-Reuschel-Gruppe geworden. Das war eine aufregende Zeit, und ich durfte viel gestalten“, sagte Vitt schon damals. Und weiter: „Nun möchte ich eine neue Herausforderung in der Bankbranche annehmen.“
Sein Nachfolger bei Donner & Reuschel ist gelernter Bankkaufmann und hat bereits für eine Reihe von Banken in führender Position gearbeitet. So war Schmidt unter anderem bei der ABN AMRO Deutschland, der Bethmann Bank sowie der HypoVereinsbank Gruppe und der Westdeutschen Landesbank tätig.
Führungswechsel bei Donner & Reuschel: Schmidt will Wachstumspotenziale weiterentwickeln
In einer ersten persönlichen Stellungnahme hatte Schmidt im August zu seinen Zielen mit Donner & Reuschel gesagt: „Als dynamische und moderne Privatbank werden wir basierend auf einem klaren Wertegerüst mit Menschlichkeit, Kundenfokus, Qualitätsorientierung und Lernfähigkeit die Wachstumspotenziale der Bank systematisch weiterentwickeln.“
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Donner & Reuschel gehört zur Signal-Iduna-Gruppe und verwaltet nach eigenen Angaben ein Kundenvermögen in Höhe von rund 29,2 Milliarden Euro.