Hamburg. Die Reederei nennt hohe Frachtraten und eine gestiegene Transportnachfrage als Gründe. Was die Rebellenangriffe damit zu tun haben.
Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd verdient mehr Geld als erwartet und hat deshalb ihre Prognose fürs Geschäftsjahr 2024 kräftig angehoben. Anstatt eines Ergebnisses vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) in einer Bandbreite von zwei bis drei Milliarden Euro wird nun ein Ergebnis zwischen 3,2 bis 4,2 Milliarden Euro erwartet.
Der Gewinn vor Steuern (Ebit) wird in einer Bandbreite von 1,2 bis 2,2 Milliarden Euro angenommen. Damit verdoppelt sich die Prognose. Ursprünglich hatte Hapag-Lloyd einen Gewinn zwischen null und einer Milliarde Euro erwartet.
Hapag-Lloyd steigert Gewinn und hebt Prognose kräftig an
Grund für den Geldsegen sind gestiegene Frachtraten wegen der Krise im Roten Meer und Erlöse aus Zuschlägen zum Umfahren der gefährlichen Region. Da es immer wieder zu Angriffen von Rebellen auf Schiffe im Roten Meer kommt, meidet die Containerflotte die Wasserstraße und umfährt Afrika auf dem Weg zwischen Asien und Europa. Das führt zu stark gestiegenen Frachtraten.
Diese Frachtraten und eine außerordentlich hohe Transportnachfrage haben die Erwartungen des Unternehmens übertroffen, das nach vorläufigen, ungeprüften Zahlen im ersten Halbjahr ein Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von etwa 1,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,5 Milliarden Euro) verzeichnete und ein Konzernergebnis vor Zinsen in Höhe von 800 Millionen Euro (Vorjahr: 2,6 Milliarden Euro).
Hapag-Lloyd: Erwartungen der Hamburger Reederei wurden übertroffen
Vor dem Hintergrund der sehr volatilen Frachtratenentwicklung und der großen geopolitischen Herausforderungen sei die Prognose mit hohen Unsicherheiten behaftet, gab Hapag-Lloyd in seiner Ad-hoc-Mitteilung bekannt. Die finalen Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2024 will die Reederei am 14. August 2024 veröffentlichen.
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Der Kurs der Aktie schoss nach der Ankündigung am späten Vorabend beim Öffnen der Märkte am Mittwoch auf 165,90 Euro, verlor im Laufe des Vormittags aber alles wieder, und das Wertpapier kostete am späten Vormittag 161 Euro.