Hamburg. Die Bundesnetzagentur teilte mit, dass eine Gleichstromleitung zwischen Niedersachsen und Hessen notwendig sei. Die Hintergründe.
Die Energiewende macht nach Angaben der Bundesnetzagentur den Bau einer weiteren großen Nord-Süd-Stromverbindung in Deutschland erforderlich. Um künftig Engpässe im Großraum Frankfurt zu vermeiden, sei eine zusätzliche Gleichstromleitung zwischen Niedersachsen und Hessen notwendig, teilte die Behörde am Montag mit. Die Leitung soll Windstrom von der Nordsee in den Süden transportieren.
Derzeit sind drei sogenannte Stromautobahnen aus dem Norden in den Süden im Planungsverfahren. Für eine vierte Verbindung stehen die Planungen am Anfang. Den Berechnungen für die Notwendigkeit einer weiteren Gleichstromverbindung liege das Ziel der Bundesregierung zugrunde, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen, betonte die Behörde. Das zusätzliche
Kabel soll von Rastede nahe der Nordsee nach Bürstadt in Hessen verlaufen.
Immer wieder Proteste gegen Stromautobahnen
Die Behörde hatte den Entwurf des Netzentwicklungsplans zum Ausbau des Stromnetzes bis zum Jahr 2035 geprüft. Der Plan wird von den Übertragungsnetzbetreibern aufgestellt und muss von der Bundesnetzagentur bestätigt werden. Schon vorhandene Verbindungen zu erweitern sei keine Alternative, da viele der überlasteten Leitungen bereits verstärkt wurden oder noch werden, betonte die Behörde. Darüber hinaus müssten zusätzlich Wechselstromverbindungen verstärkt oder neu errichtet werden, über die der Strom zu den Verbrauchern gebracht wird.
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Bürger und Kommunen können jetzt Stellungnahmen zu dem Netzentwicklungsplan und den Prüfergebnissen der Bundesnetzagentur abgeben. In der Vergangenheit hatte es immer wieder von Anwohnern und Bürgerinitiativen Proteste gegen die sogenannten Stromautobahnen gegeben. Nicht zuletzt wegen der Demonstrationen und Einsprüche gab es zum Teil sehr lange Verzögerungen bei den Planungsphasen. Die Stromautobahnen sind notwendig, um regenerativen Strom in den Süden der Republik zu bringen.