Hamburg. „In der Corona-Krise streichen auch viele Betriebe in Norddeutschland Stellen“. Deshalb müssen Jugendliche mehr Sicherheit bekommen.
Die IG Metall Küste ist besorgt über die Chancen von Schulabgängern beim Start in das Berufsleben. Die Gewerkschaft befürchtet einen weiteren Rückgang an Ausbildungsplätzen und fordert Unternehmen und Politik auf, mit einer staatlich garantierten Ausbildungsplatzgarantie gegenzusteuern.
„In der Corona-Krise streichen auch viele Betriebe in Norddeutschland Stellen und nehmen den Jugendlichen damit ihre Zukunftschancen“, sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich zum Start des Ausbildungsjahres Anfang August. Bundesweit würden die Arbeitsagenturen aktuell 14.000 Ausbildungsstellen weniger als vor einem Jahr melden. Auch im Norden würde sich der negative Trend des Vorjahres fortsetzen, sagte Friedrich.
IG Metall fordert Ausbildungsgarantie für Jugendliche
Es sei deshalb höchste Zeit für einen radikalen Reformschritt. „Staat und Unternehmen müssen allen Jugendlichen eine Ausbildungsgarantie geben. Diese muss solidarisch finanziert sein, die Grundlage für ein lebenslanges Lernen ermöglichen und die Betriebe bei der Durchführung und Qualität der Ausbildung unterstützen“, so Friedrich. Allen Jugendlichen bis 27 Jahre solle eine Garantie – und damit ein verbindlicher, gesetzlicher Anspruch – für eine betriebliche Ausbildung gegeben werden.
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Nur wenn es nicht mit einer Stelle in einer Firma klappt, muss eine Alternative nah am Betrieb geschaffen werden, etwa durch Kooperationen, Verbundausbildungen oder außerbetriebliche Ausbildungsstätten. Die Finanzierung soll ein neuer „Zukunftsfonds Ausbildung“ übernehmen. Alle Firmen – die nicht oder zu wenig ausbilden – zahlen ein. Alle Betriebe, die über den eigenen Bedarf ausbilden, erhalten finanzielle Mittel.