Hamburg. Angela Titzrath kritisiert, dass Container zu lange im Hafen stehen. Und sie benennt ein weiteres Problem – die Deutsche Bahn.
HHLA-Chefin Angela Titzrath hat zur Verbesserung der Lieferketten und im Kampf gegen die Schiffstaus auf Nordsee und Ostsee die Aussetzung des Sonntagsfahrverbots gefordert. „Unser Problem ist zurzeit, dass viele Firmen ihre Container nur langsam abholen“, sagte Titzrath. „Früher standen die Container ein bis zwei Tage bei uns. Jetzt sind es fünf Tage und deutlich länger“.
Hamburger Hafen: Schiffe warten bis zu zehn Tage auf dem Meer
Der Stau sei nicht nur wegen der Corona-Pandemie und des Staus auf dem Suez-Kanal entstanden, sagte die Chefin der Hamburger Hafen und Logistik AG.
Es fehlten auch 100.000 Lastwagenfahrer aus der Ukraine und Belarus. Derzeit warteten Schiffe bis zu zehn Tagen, bevor sie in den Hamburger Hafen fahren dürfen, sagte Titzrath der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. In sechs bis acht Wochen kämen zudem die Schiffe an, die im Lockdown in Shanghai aufgehalten worden seien.
Als weiteren Grund für den Container-Stau nannte Angela Titzrath Baustellen der Deutschen Bahn. „Man könnte gewisse Baumaßnahmen der Bahn verschieben“, schlug sie vor. Der Güterverkehr leide unter den gleichen Problemen wie der Personenverkehr – und der Personenverkehr habe Vorrang.