Hamburg. Viele Betriebe entwickeln bereits Konzepte. Drei Viertel der Metall-Unternehmen wollen Beschäftigten freiwillige Tests ermöglichen.
Ungeachtet der politischen Auseinandersetzungen um Corona-Schnelltests und -Impfungen, haben Hamburger Unternehmen bereits konkrete Vorstellungen, wie sie ihre Mitarbeiter vor der Pandemie schützen wollen. Eine Umfrage des Abendblatts ergab: Viele große Firmen wollen ihre Beschäftigten selbst impfen lassen – so schnell wie möglich.
Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich etwa prüft den Einsatz von Betriebsärzten zur Verabreichung des Impfstoffes – allerdings müsste dieser erst einmal verfügbar sein. „Der Vorstand der Jungheinrich AG hat im Januar beschlossen, dass das Unternehmen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit die Kosten einer Corona-Impfung übernimmt, wenn diese dadurch entweder ermöglicht oder beschleunigt werden kann“, teilte ein Unternehmenssprecher mit.
Stahlkonzern ArcelorMittal hat konkrete Pläne
Konkretere Pläne hat der Stahlkonzern ArcelorMittal für das Stahlwerk Hamburg: „Wir rechnen damit, dass wir spätestens im Herbst die Corona-Impfungen durch unsere Werksärzte anbieten können“, sagte ein Sprecher. Auch Nivea-Hersteller Beiersdorf bereitet sich auf eigene Impfangebote für die Beschäftigten vor.
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Eine Unternehmenssprecherin sagte: „Um einen Beitrag zum Impfengagement zu leisten, bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit zudem finanzielle Unterstützung für die Durchführung der Impfung an – sofern das Land oder die Krankenkasse die Kosten nicht übernehmen.“ Auch Edeka, Tchibo und Aurubis bereiten Impfungen durch Werksärzte vor – sobald Vakzine verfügbar sind. Es gehe um Fragen zur Reihenfolge und Terminvergabe, so ein Aurubis-Sprecher.
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Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt eine Umfrage der Arbeitgeberverbände Nordmetall und Nord, die dem Abendblatt exklusiv vorliegt und an der Hamburger Firmen mit insgesamt 28.000 Beschäftigten teilnahmen. Demnach will mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Betriebe Corona-Impfungen ermöglichen, sobald diese gut verfügbar sind, weitere 38 Prozent erwägen dies. Zudem wollen drei Viertel ihren Mitarbeitern freiwillig Corona-Tests anbieten (42 Prozent) oder erwägen dies zu tun (33 Prozent).
Bereits jetzt ermöglichen 15 Prozent allen Beschäftigten kostenlose Tests. „Die Metall- und Elektroindustrie nimmt die Verantwortung für ihre Mitarbeiter am Arbeitsplatz sehr ernst“, sagte Nordmetall-Vizepräsident Thomas Piehler. Der AGV Nord-Vorsitzende Julian Bonato betonte: „Wir werden uns weiter engagieren, um unseren Mitarbeitern und ihren Familien mehr Sicherheit vor dem Virus geben zu können.“ Auf Tests setzt auch die Optiker-Kette Fielmann: Sie hat Schnelltests bestellt und teils bereits eingelagert.