Hamburg. Viele Küstengemeinden genehmigen neue Ferienwohnungen aber nicht mehr. Interessenten müssen mit steigenden Preisen rechnen.

Im Rentenalter zieht es immer mehr Senioren an die Küste. „Für viele Menschen ist eine Immobilie an der Küste ein lang gehegter Wunsch, den sie sich im Rentenalter endlich erfüllen wollen“, sagt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei von Poll Immobilien. „Wir beobachten momentan eine Verschiebung bei der Käuferschaft im Norden Deutschlands. Immer mehr Kaufinteressenten, die gerade in Rente gehen, kommen aus entfernteren Bundesländern.“

Diese Entwicklung bestätigt auch die Mehrheit der befragten Immobilienexperten: 79 Prozent von ihnen nehmen eine deutliche Verschiebung der Käuferschaft im Norden wahr. Dagegen beobachten nur 21 Prozent der Befragten keine Veränderung.

Ferienwohnungen an Ostsee und Nordsee gefragt

Mit 53,6 Prozent kommen die meisten Kaufinteressenten an der Küste aus Nordrhein-Westfalen, dicht gefolgt von den Hamburgern mit 50 Prozent. Die südlich gelegenen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg liegen mit 42,9 Prozent beziehungsweise 39,3 Prozent auf Platz drei und vier im Ranking. Aus Schleswig-Holstein kamen nur 25 Prozent der Kaufinteressenten. Mehrfachnennungen waren möglich. Bei einem Viertel der befragten Immobilienexperten an der Küste kommen nur 20 Prozent aus der Küstenregion.

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Auch Engel & Völkers bestätigt eine hohe Nachfrage an der Nord- und Ostseeküste. „Die Nachfragen nach Immobilien haben sich seit dem ersten Lockdown verdoppelt bis vervierfacht“, sagt Jana Blaschka, Standortmanagerin bei Engel & Völkers in Rostock. „Mit dieser Nachfrage hält das Angebot nicht Schritt, weil es auch an Neubauprojekten fehlt.“ Viele Gemeinden genehmigen neue Ferienwohnungen nicht mehr. Folglich steigen die Preise.