Hamburg. Die Hamburger Reederei plant Reaktivierung der „Mein Schiff Herz“. Konkurrent Aida verkauft die „Aidamira“ nach Großbritannien.

Angesichts der Pandemielage ist das derzeitige Kreuzfahrtgeschäft recht mühsam. Aida Cruises musste gleich für zwei Schiffe mehrere Reisen streichen, in einem Fall wegen Corona-Fällen in der Besatzung. Tui Cruises sagte sehr kurzfristig gebuchten Passagieren auf der „Mein Schiff 1“ den Trip in die Karibik ab, um mehr Platz an Bord zu bekommen, und routet – wie andere Reedereien auch – Meeresriesen immer mal wieder um. Die aktuellste Neuentwicklung betrifft die „Mein Schiff 2“, die in der Karibik fährt. So starten und enden alle Reisen nun in La Romana (Dominikanische Republik). Bridgetown auf Barbados wurde als Ausgangs- oder Zielpunkt gestrichen.

Die Reederei dürfte auf einen stabilen Betrieb mit mehr Passagieren hoffen und ist zuversichtlich. „Auch wenn die Zeit aktuell noch herausfordernd ist, blicken wir optimistisch in die Zukunft und planen im Laufe des Frühjahrs mit allen unseren sieben Schiffen wieder mit Gästen unterwegs zu sein“, sagte eine Tui- Cruises-Sprecherin dem Abendblatt. Das schließe auch die „Mein Schiff Herz“ ein. Deren bisher letzte Reise endete im März 2020. Das 262,50 Meter lange Schiff für 1912 Passagiere liege derzeit mit einer „Rumpfbesatzung“ von etwa 70 Besatzungsmitgliedern vor Teneriffa.

Schiffsreisen: Kreuzfahrtschiffe von Tui Cruises im Frühjahr wieder unterwegs

Im Hintergrund laufen schon die Vor­bereitungen für das Hochfahren des Schiffs. Besatzungsmitglieder würden durch den Dienstleister Sea Chefs rekrutiert und an Bord kommen. Für letzte vorbereitende Wartungsarbeiten solle die „Mein Schiff Herz“ im Februar/März in eine Werft in Spanien gehen, sagte die Sprecherin. Als erste Reise gibt die Webseite meinschiff.com ab dem 3. April einen Zehn-Tages-Törn von Gran Canaria via Teneriffa, Madeira, Lissabon, Tanger und Malaga bis Mallorca an. Die Preise starten ab 999 Euro für eine Person in der Innenkabine und ohne Flug.

Der Hamburger Konkurrent Aida Cruises trennt sich unterdessen von einem Schiff. Die „Aidamira“ werde im März an einen neuen Eigentümer übergeben, teilte das Unternehmen mit. Dies erfolge im Zuge der Neuausrichtung des Selections-Konzepts, hieß es. Weitere Angaben zu dem Verkauf machte die Reederei nicht. Dafür teilte das britische Unternehmen Ambassador Cruise Line mit, dass man die „Aidamira“ gekauft habe. Sie solle ab 2023 als „Ambition“ bis zu 1200 Gäste in 714 Kabinen befördern, 125 davon mit Balkon.

Aida verkauft nach „Aidacara“ auch die „Aidamira“

Sie richtet sich an die Zielgruppe 50+ und soll von Häfen wie Newcastle, Dundee, Belfast, Liverpool, Bristol und Falmouth ablegen, sodass für das britische Klientel keine weiten Anreisen notwendig sind. Aida hatte im Sommer bereits die „Aidacara“ verkauft. „Mit der Indienststellung von der ,Aidacosma‘, unserem zweiten LNG-Schiff, werden wir unsere Kapazität und Angebotsvielfalt erweitern und den nachhaltigen Wachstumskurs fortsetzen“, sagte eine Aida-Sprecherin. Derzeit umfasse die Flotte 13 Schiffe.