Hamburg. Allein der Anbieter Voi hat in der Hansestadt um die 100.000 Kunden. Jetzt hat er Daten zur Nutzung der Gefährte veröffentlicht.
Der Elektroroller-Anbieter Voi hat erstmals seine Nutzer in Hamburg und deren Fahrten analysiert. Demnach wurden im vergangenen Jahr allein mit den Rollern dieses Anbieters 2,6 Millionen Fahrten unternommen, teilte das Verleihsystem von E-Tretrollern jetzt mit.
Die Distanzen, die Menschen mit den korallfarbenen Zweirädern unternommen haben, sind zugleich leicht gestiegen. Im Schnitt lagen sie bei 1,8 Kilometern, heißt es von dem Unternehmen mit Sitz in Schweden. Gut 100.000 Nutzerinnen und Nutzer zählte Voi nach eigenen Angaben 2021 in Hamburg. Die Daten zeigen zudem, dass E-Scooter primär tagsüber und von Personen im Alter von über 25 Jahren genutzt werden.
Verkehr Hamburg: Geschäftsgebiet in der Stadt ausgeweitet
Voi hat zuletzt die Areale, in denen die Roller geliehen werden können, ausgeweitet. Im Norden der Stadt sind nun auch Lokstedt und Poppenbüttel vertreten, im Osten Bergedorf, im Süden Harburg und Wilhelmsburg. Weiteres Wachstum ist nicht auszuschließen, sagte Voi-Sprecher Carsten Spinnen dem Abendblatt. Bisher betreibt Voi eine Zahl von Rollern „im mittleren vierstelligen Bereich“ auf den Straßen der Hansestadt. Die Firma startete das Geschäft hier im Juli 2019 und war einer der ersten Anbieter der Leihroller, die batteriebetrieben maximal 25 Kilometer in der Stunde fahren können.
An Alster und Elbe konkurriert inzwischen eine ganze Reihe von Firmen in diesem Bereich miteinander. Mit jeweils mehreren Tausend E-Scootern gehören neben Voi auch Tier und Lime zu den großen Anbietern. Mit kleineren Flotten sind Bird und Bolt unterwegs. Die Roller werden stets über eine App gebucht. Hierzu ist ein Smartphone mit Internetverbindung nötig. Eine Karte in der App zeigt die Standorte freier Roller in der Nähe an, die ausgeliehen und etwa per Kreditkarte bezahlt werden können. Anschließend schalten die Kunden den Roller per App frei und fahren solange sie wollen durch die Stadt.
Stolperfalle auf dem Bürgersteig
Die E-Scooter stehen in vielen Städten in der Kritik, weil sie auf Bürgersteigen zu Stolperfallen für sehbehinderte Menschen und zuweilen falsch geparkt werden. Die Elektroroller-Anbieter verfügen in Hamburg über keine eigenen Stellflächen, sondern stimmen mit der Stadt Parkzonen für die Roller ab.
In Norwegen geht Voi dagegen andere Wege: Hier wurde ein eigenes Parkhaus für die Scooter entwickelt, in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Verband der Sehbehinderten. Es gelten in Hamburg Sperrzonen, in denen die Scooter nicht abgestellt werden dürfen, etwa an der Außenalster und im Stadtpark. Die Firmen reagieren auf die Beschränkungen: Bei Tier existieren für bestimmte Bereiche, etwa den Jungfernstieg und die Speicherstadt GPS-basierte Systeme, die ein Ausloggen und Abstellen dort nicht ermöglichen.
Verkehr Hamburg: Seit Freitag auch in Rostock
Voi-Beschäftigte parken nach Angaben des Unternehmens zudem schlecht oder verkehrsbehindernd abgestellte E-Scooter um. Ein Algorithmus errechne aus Erfahrungswerten die günstigsten Standorte für die Roller, „sodass sie immer dort stehen, wo sie auch gebraucht werden“, so Voi-Sprecher. Das Free Floating, also stationslose Verleihen, will Voi grundsätzlich nicht aufgeben. Ziel sei es, dass beim Öffnen der App „der nächste bereite Scooter nicht weniger als eine Minute entfernt ist“.
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Zudem hat Voi sein Geschäftsgebiet in Norddeutschland gerade ausgeweitet: Seit Freitag hat der Anbieter seine batteriebetriebenen Gefährte auch in Rostock aufgestellt.