Hamburg. Plancraft hilft Handwerksbetrieben bei der Digitalisierung. 10.000 Kunden nutzen die Software. Was die Gründer als Nächstes vorhaben.
Dachdecker, Maler oder Tischler verstehen in der Regel ziemlich viel von ihrem Handwerk, haben es aber meistens nicht so mit Verwaltung & Co. Die Gründer des Hamburger Start-ups Plancraft haben das schon vor einigen Jahren erkannt und eine Software speziell für Handwerksbetriebe entwickelt. Jetzt hat das junge Unternehmen eine Finanzierungsrunde über zwölf Millionen Euro abgeschlossen.
Angeführt wird die Runde den Angaben zufolge von der Venture-Capital-Firma Creandum, zu deren Portfolio so bekannte Unternehmen wie der Musikstreamingdienst Spotify, der Finanzdienstleister Klarna und das Mobilitätsunternehmen Bolt umfasst.
Spotify-Investor gibt Hamburger Start-up Millionen
Plancraft bietet eine Softwarelösung zur Digitalisierung von Arbeitsprozessen im Handwerk, einschließlich Rechnungserstellung, Preiskalkulation, Baustellendokumentation und Zeiterfassung. So können Handwerksbetriebe ihre Prozesse optimieren. Seit der Gründung im Februar 2020 beschäftigt das Unternehmen mehr als 40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und betreut mehr als 10.000 Kunden. Knapp eine Milliarde Euro Bauvolumen wurde bereits über die Software abgewickelt.
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Mit dem frischen Kapital wollen die Hamburger Europas Handwerkersoftware Nummer eins werden und über die Grenzen des deutschsprachigen Raums hinaus in Europa expandieren. Zusätzlich soll mit dem neuen Kapital das Produkt ausgebaut werden, um Handwerksbetrieben weitere Digitalisierungsmöglichkeiten anbieten zu können.
Hamburger Start-up auf dem Weg nach Europa
„Das Handwerk steckt in der Krise: Auftragsrückgänge, Fachkräftemangel und zu hohe bürokratische Auflagen machen vielen Betrieben zu schaffen. Hinzu kommen Herausforderungen wie der demografische Wandel und unsichere Materialpreise. Das wird auch in Zukunft nicht leichter werden“, sagt Julian Wiedenhaus, Geschäftsführer und Gründer von Plancraft, zum Erfolg der Handwerkersoftware.