Hamburg. Das ist laut dem Fluggastrechteportal AirHelp im ersten Quartal die zweithöchste deutsche Quote. Die Gründe für die vielen Störungen.
Für Passagiere hat das Luftfahrtjahr 2024 häufig mit Ärger begonnen. Immer wieder kam es an deutschen Flughäfen von verschiedenen Beschäftigtengruppen zu Warnstreiks. Das hat sich neben technischen Problemen und schlechtem Wetter massiv in der Pünktlichkeitsstatistik niedergeschlagen.
Am Flughafen Hamburg habe im ersten Quartal jeder vierte Flug entweder zu spät oder gar nicht abgehoben, teilte das Fluggastrechteportal AirHelp am Donnerstag mit. Betroffen davon waren 294.000 Passagiere. Die Quote von 25 Prozent lag in Fuhlsbüttel deutlich höher als die 22,3 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Flughafen Hamburg: Jeder vierte Flug fällt aus oder ist zu spät
Deutschlandweit habe der Flughafen Hamburg damit die zweithöchste Verspätungs- und Ausfallrate gehabt. Angeführt wird das nationale Ranking von Frankfurt. Dort starteten 2,1 Millionen Passagiere mit Verspätung von mindestens 15 Minuten oder sogar gar nicht. Die Quote lag bei 32,8 Prozent. München komplettiert die Top drei mit 976.000 Passagieren und 24,2 Prozent.
Der bundesweite Schnitt lag bei 26,6 Prozent und damit sogar besser als im Vorjahresquartal mit 29,7 Prozent. Aber auch damals gab es wiederholt Arbeitskämpfe, zum Beispiel im öffentlichen Dienst. In diesem Jahr traten die Beschäftigten der Luftsicherheitskräfte, des Boden- und Kabinenpersonals der Lufthansa und der Piloten bei deren Tochter Discover in den Warnstreik.
Deutschlandweit stieg die reine Ausfallquote auf 5,2 Prozent
In diesem Jahr legte zudem die Zahl der isoliert betrachteten Flugausfälle deutlich zu. 921.000 Fluggäste waren deutschlandweit von Annullierungen betroffen, ein Plus von 222.000 Menschen. Die Quote stieg von 4,0 auf 5,2 Prozent.
„Die Zahl der bei Airlines selbst verschuldeten Probleme hat in diesem Jahr deutlich zugenommen“, sagte Julián Navas, Fluggastrechtsexperte von AirHelp, und verweist damit wohl auf die Probleme im Lufthansa-Konzern. Allerdings gibt es sowohl dort als auch bei den Luftsicherheitskräften mittlerweile Einigungen, sodass „sich die Lage dahin gehend etwas beruhigen wird“, so Navas.
Deutschland weist vierthöchste Verspätungs- und Ausfallquote in Europa auf
Europaweit liegt Deutschland der Analyse nach auf Rang zwei mit 4,7 Millionen von Flugausfällen oder Verspätungen betroffenen Passagieren. Den höchsten Wert gab es in Großbritannien mit fast 5,8 Millionen Fluggästen (Quote 22,7 Prozent). Frankreich liegt mit rund vier Millionen betroffenen Fluggästen auf Rang drei (Quote 24,7 Prozent).
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Den höchsten prozentualen Wert gab es in Finnland (29,9 Prozent) vor Portugal (28,6) und den Niederlanden (28,3). Deutschland ist Vierter. In Kroatien (15) gab es am wenigsten Störungen, es folgten Irland (15,9) und Österreich (16,3).
In Europa waren in den ersten drei Monaten des Jahres knapp 41 Millionen Passagiere verspätet unterwegs oder von Flugausfällen betroffen. Jeder Zehnte sei entschädigungsberechtigt gewesen, in Deutschland seien es 477.000 Fluggäste gewesen.