Hamburg. Es kommt zu Verzögerungen bei Auswertung und Quotierung der Ziehung vom Sonnabend. Gewerkschaft: „Irritationen bei Kunden“.
Am Sonnabend haben sie noch gejubelt – am Montag folgte der Katzenjammer: Obgleich am Wochenende ihre Zahlen gezogen worden sind, blieben Lottospieler in Hamburg am Montag ohne Gewinn. Grund sind Tarifauseinandersetzungen zwischen der Lotto Hamburg GmbH und ihren knapp 100 Beschäftigten. Weil der Arbeitgeber den Mitarbeitern einen eigenen Haustarifvertrag verweigert, hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di für den Montag zu einem Warnstreik aufgerufen.
Streik bei Lotto: Gewinner erhalten kein Geld
Seit fünf Monaten verweigere der Arbeitgeber die Aufnahme von Tarifverhandlungen, beklagt Ver.di. Besonders pikant: Bei Lotto Hamburg handelt es sich um eine städtische Gesellschaft. „Wir sind dem Arbeitgeber mehrmals entgegengekommen und haben unsere Forderungen konkretisiert und erläutert. Doch die Stadt Hamburg, als alleinige Gesellschafterin, verhindert bisher die Aufnahme von Verhandlungen. Deshalb müssen wir jetzt mit unserem Warnstreik wohl etwas deutlicher werden“, sagte die zuständige Gewerkschaftssekretärin bei Ver.di, Alexandra Luerssen.
Stadt bremst Tarifverhandlungen mit Lotto-Mitarbeitern aus
Um 9 Uhr am Montagmorgen versammelten sich die Mitarbeiter vor der Zentrale von Lotto Hamburg am Überseering zu einer Streikkundgebung. Noch im Koalitionsvertrag von 2020 habe der Senat versprochen, in allen von der Stadt beeinflussbaren Bereichen die Prinzipien „Guter Arbeit“, dazu gehörte auch, Tarifverträge zu gewährleisten – und hier bremse der Senat die Aufnahme von Tarifverhandlungen aus, kritisierte Luerssen.
Wegen der Arbeitsniederlegung könnten Auswertung und Quotierung der Lottoziehung vom Sonnabend nur verzögert stattfinden. Ebenso verschob sich die Gewinnauszahlung bei Keno-Ziehungen. Die Folge: „In zahlreichen Lottoannahmestellen konnten die Gewinne nicht ausgezahlt werden. Das hat zu Irritationen bei Kunden geführt“, wie Luerssen sagte.
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Die Beschäftigten bei Lotto Hamburg werden nach drei unterschiedlichen Entgelttabellen und individuellen Zulagen bezahlt. Ver.di verlangt einen einheitlichen Haustarifvertrag, ein modernes und zukunftsfähiges System für mobiles Arbeiten, eine schrittweise Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden und Regelungen zum Arbeiten an Wochenenden.